Versicherer schätzen Bis zu 700 Millionen Euro Schaden durch Orkan "Sabine"

München · Der finanzielle Schaden, den Orkan „Sabine“ in den vergangenen Tagen angerichtet hat, sind deutlich geringer als etwa bei Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007. Das liegt Experten zufolge auch am rechtzeitigen Einstellen von Flug- und Bahnverkehr.

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Sturmtief „Sabine“ fegt über Deutschland

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Foto: dpa/Paul Zinken

Die deutschen Versicherer müssen für die Folgen des Orkans "Sabine" nach Expertenschätzungen mit mehr als einer halben Milliarde Euro geradestehen. Der Versicherungsmakler Aon geht von einem versicherten Schaden von bis zu 700 Millionen Euro aus, wie er am Dienstag mitteilte. Aon lobte ausdrücklich die rechtzeitige Einstellung des Eisenbahn- und großer Teile des Luftverkehrs sowie des Fährbetriebs an den Küsten in Deutschland. "Diese Maßnahmen könnten dazu beigetragen haben, dass die Schäden nicht deutlich höher ausgefallen sind."

Die Versicherungsmathematiker der Kölner Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) veranschlagten den versicherten Schaden am Dienstag auf rund 600 Millionen Euro. Der Wintersturm war am Sonntag und Montag mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde über Deutschland hinweggezogen. Vor allem im Schwarzwald und im Allgäu erreichte "Sabine" Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometer pro Stunde. Allein an Gebäuden seien 500.000 Schäden zu erwarten, erklärte MSK-Aktuar Onnen Siems.

Mit dem Orkan "Kyrill" aus dem Jahr 2007, der die Branche nach heutigen Werten rund drei Milliarden Euro gekostet hatte, sei "Sabine" nicht zu vergleichen, sagte Siems. Der Sturm sei "ein mittelstarkes Ereignis, wie es alle drei bis vier Jahre vorkommt." Die Sturmsaison sei für diesen Winter aber noch nicht zu Ende.

(kron/rtr)
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