Wiesn in München Die Magie der Schläge zur Oktoberfest-Eröffnung

München · Die Eröffnung des Oktoberfestes ist Privileg des Münchner Oberbürgermeisters. Am ersten Wiesntag um Punkt 12.00 Uhr zapft er das erste Bierfass an und eröffnet damit das Volksfest. Wie viele Schläge ein Stadtoberhaupt braucht, prägt durchaus auch sein Ansehen in der Stadt mit.

O’zapft is - Oktoberfest in München ist eröffnet
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O’zapft is - Oktoberfest 2022 in München ist eröffnet

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist in gewisser Weise Rekordhalter. Außer bei der jetzigen und seiner ersten Wiesn 2014 hat er stets nur zwei Schläge gebraucht. Dieses Jahr waren es drei Schläge - lag wohl daran, dass er in den Jahren der Corona-Zwangspause aus der Übung geraten ist.

Der einzige andere OB, der das Fass mit zwei Schlägen anzapfte, war sein Vorgänger Christian Ude (SPD), der 2005 erstmals mit zwei Schlägen auskam. Er hatte aber dazu etliche Jahre gebraucht - und gehörig Lehrgeld gezahlt: In seinem ersten Amtsjahr 1993 ertönten „Aufhören, Aufhören“-Rufe - sieben Schläge.

Um derartige Blamagen zu vermeiden, trainieren die OB seit vielen Jahren vor dem Fest. Anzapf-Trainer ist ein erfahrener Brauer. Auch dieses Jahr habe er einmal geübt, sagte Reiter.

Stets findet die Eröffnung durch den OB im Schottenhamel-Zelt statt. Begründet hat die Tradition 1950 Oberbürgermeister Thomas Wimmer (SPD). Er fuhr auf dem Wagen der Wirte-Familie Schottenhamel mit zum Festgelände - und der Wirt ließ ihn angeblich spontan anzapfen. Nach einer anderen Darstellung war das Anzapfen sehr wohl geplant, setzte Wimmer doch damit ein Zeichen für Volksnähe und Neuanfang. Wimmer brauchte 19 Schläge. Er hatte vorher offensichtlich nicht geübt.

(zim/dpa)
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