Weltweite Studie Österreicher und Spanier haben den besten Sex

Chicago (rpo). Nein, es sind nicht die als "Geborene Liebhaber" geltenden Franzosen und auch nicht die sich gerne rühmenden Italiener. Was wohl alle gerne hätten, und recht viele von sich behaupten, trifft offensichtlich auf Österreicher und Spanier zu. Sie haben laut einer bisher noch unveröffentlichten internationalen Studie der Universität von Chicago den besten Sex.

Am wenigsten zufrieden mit ihrem Sexualleben sind die Japaner, während in Deutschland vergleichsweise große Zufriedenheit herrscht, die Deutschen liegen knapp vor Franzosen, Briten und Schweden, aber hinter Belgiern, Australiern, und US-Bürgern. Eine wichtige Rolle spielt Sex aber nur für eine Minderheit der Deutschen. 41 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen räumten den Höhepunkten im zwischenmenschlichen Miteinander einen großen Stellenwert ein. Für die Studie wertete das Team von Soziologieprofessor Laumann Daten aus 29 Ländern aus. Sie soll im Fachmagazin "Archives of Sexual Behavior" veröffentlicht werden.

Zu den erstaunlichsten Ergebnissen der Studie rechnet Laumann den großen Unterschied in der sexuellen Zufriedenheit von Männern und Frauen. In 27 der 29 untersuchten Länder stuften mehr Männer als Frauen ihr Liebesleben als gut ein. Auch bei der Frage nach dem persönlichen Stellenwert von Sex lagen die Männer weit in Führung. Die Diskrepanz erklärt sich laut Laumann zum Teil aus unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen. "Im Durchschnitt braucht der Mann nach der Penetration vier Minuten bis zum Höhepunkt, die Frau braucht elf." Deswegen sei "das Vorspiel so wichtig", mahnte der Professor.

Zudem sind Frauen laut Laumann in Gefühlsangelegenheiten sensibler. "Frauen haben ein großes Gespür dafür, ob ihre Beziehung in Ordnung ist, und wenn die Dinge nicht stimmen, haben sie eben kein Interesse" am Geschlechtsverkehr, sagte Laumann. Evolutionsgeschichtlich sei dieses Desinteresse wohl ein Weg, Schwangerschaften zu vermeiden und bereits vorhandene Kinder zu schützen.

Männerdominierte Kulturen unzufriedener

Als weitere Besonderheit stellte Laumann die weit verbreitete sexuelle Unzufriedenheit in von Männern dominierten Ländern wie etwa in der islamischen Welt heraus. In Ländern wie Algerien, Marokko oder der Türkei gaben weit weniger als die Hälfte der Befragten an, mit ihrem Sex zufrieden zu sein. Noch schlechter fielen die Zahlen in den ebenfalls männerdominierten ostasiatischen Ländern China, Japan, Indonesien und Taiwan aus. Dort gaben fast durchweg weniger als ein Viertel der Männer und Frauen an, sexuell zufrieden zu sein. Auch die sexuelle Begierde ist dort nach dem Ergebnis der Befragung wenig ausgeprägt. In westlichen Kulturen, wo unter den Geschlechtern mehr Gleichberechtiugung herrscht, waren hingegen zumeist 60 bis 80 Prozent der Männer und Frauen mit ihrem Sex zufrieden.

(afp2)
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