OECD-Bildungsstudie Ärmere Kinder in Deutschland weiter im Nachteil

Berlin · Eine neue OECD-Studie zeigt, dass Deutschland zuletzt in der Bildung deutlich aufgeholt hat. Kindern aus ärmeren Verhältnissen wird ein Aufstieg allerdings häufig erschwert.

 Kinder in einer Schulklasse (Symbolbild).

Kinder in einer Schulklasse (Symbolbild).

Foto: dpa, Armin Weigel

Deutschland hat in den vergangenen Jahren in der Bildung in einigen Bereichen deutlich aufgeholt. Doch für Kinder aus ärmeren Familien und Einwandererkinder ist ein Aufstieg durch Bildung immer noch schwierig. Das zeigt eine neue Studie, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Berlin präsentierte.

So besuchen weit mehr Kinder als früher eine Kita. Der Anteil der Unter-Drei-Jährigen, die in frühkindliche Bildungseinrichtungen gehen, stieg von 17 Prozent 2005 auf 37 Prozent 2016. Der Anteil junger Erwachsener ohne Gymnasial- oder vergleichbarem Abschluss sank binnen zehn Jahren leicht von 15 auf 13 Prozent. Die Mehrheit der Jugendlichen mit Berufsausbildung oder Universitätsabschlüssen hat gute Berufschancen. Für junge Erwachsene mit einem Abschluss im mittleren Qualifikationsbereich ist die Beschäftigungsquote binnen zehn Jahren um sechs Prozentpunkte 83 Prozent angestiegen.

Das Bundesbildungsministerium hob hervor, Deutschland stehe mit beruflicher und akademischer Bildung gut da. Das erleichtere auch die Integration junger Zuwanderer. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte: „Berufliche Bildung und akademische Bildung sind bei uns gleichwertige und zukunftsfähige Karrierealternativen.“

OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sagte, vor allem bei der frühkindlichen Bildung habe sich enorm viel getan in Deutschland. „Kinder aus ungünstigen sozialen Schichten, die es am dringendsten brauchen, bekommen in Deutschland am wenigsten frühkindliche Bildung“, sagte er. „Diese soziale Schere ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen.“

(mba/dpa)
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