Zuschüsse für Tierschutzvereine NRW fördert Kastration streunender Katzen

Düsseldorf (RP). Die Zahl der streunenden Katzen in NRW nimmt weiter zu. Die rot-grüne Landesregierung will den Bestand jetzt durch ein Förderprogramm für die Kastration verwilderter Katzen begrenzen.

Chip-Pflicht für Hunde und Katzen
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Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) erklärte, künftig würden Tierschutzvereine für die Kastration jeder Katze mit 40 Euro und für die Kastration jedes Katers mit 25 Euro bezuschusst. Insgesamt steht bis zum Ende des Jahres eine Gesamtfördersumme von 200 000 Euro € zur Verfügung. Damit könnten 5000 wildlebende Katzen in NRW unfruchtbar gemacht werden. Naturschützer hatten beklagt, dass die freilaufenden Tiere in diesen Wochen erhebliche Verluste bei den Jungvögeln verursacht hätten.

Peter Schütz, Sprecher des Lanuv, riet Katzen-Haltern, ihre Tiere mit Halsbändern kenntlich zu machen. Tierschutzvereine könnten in der Regel auch am Zustand des Fells erkennen, ob eine Katze verwildert sei. Die Vierbeiner sollen mit Lebendfallen oder Schlingen eingefangen werden.

Nach Angaben des Sprecher werden 2011 nur Kastrationen bewilligt, die nach dem 28.06.2011 durchgeführt werden und für die zuvor ein Antrag auf Bewilligung gestellt wurde. Die Zuschüsse entsprechen etwa einem Drittel der tatsächlichen Kosten für die Kastration einer Katze bzw. eines Katers.

Rainer Deppe, Umwelt-Experte der CDU im Düsseldorfer Landtag, erklärte auf Anfrage von RP-Online, er wundere sich über die "Prioritätensetzung" der rot-grünen Minderheitsregierung. Die Tierschutzvereine mahnet er an, mit Sorgfalt vorzugehen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Tiere, die einen Besitzer haben, kurzerhand eingefangen und kastriert werden", sagte der Politiker. Vom Grundsatz her sei das Programm aber nicht zu beanstanden.

Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die Kastration wilder Katzen. "Viele von ihnen sind krank, von Parasiten befallen, unternährt oder verletzt", heißt es in einem Spendenaufruf. Bei den Aktionen würden die Tiere medizinisch versorgt, geimpft und anschließend in ihrem angestammten Revier wieder freigelassen.

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