Weitere Sprengkörper im Rhein gefunden Niedrigwasser bringt Bomben zum Vorschein

Neuwied · Der sinkende Rhein-Pegel bringt sie an den Tag: Immer neue Funde von todbringenden Überresten des Zweiten Weltkriegs halten die Einsatzkräfte in Rheinland-Pfalz in Atem. Alleine am Mittwoch und am Donnerstag wurden zwischen Koblenz und Neuwied vier Sprengkörper gefunden.

November 2011: Nebelbomben im Rhein bei Koblenz gesprengt
6 Bilder

November 2011: Nebelbomben im Rhein bei Koblenz gesprengt

6 Bilder

Ein Nebelfass und eine Bombe von bislang unbekannter Größe tauchten unmittelbar neben der am Sonntag gefundenen 1,8 Tonnen schweren Luftmine am Koblenzer Rheinufer auf, wie die Feuerwehr am Donnerstag mitteilte.

Die für den 4. Dezember vorgesehene größte Evakuierungsaktion der Stadtgeschichte werde daher länger dauern als bisher geplant, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. 45.000 Koblenzer müssen an dem Sonntag ihre Wohnungen verlassen. Wegen der neuen Funde könne die Entschärfung länger dauern, fügte der Sprecher hinzu.

Betroffene sollten daher notwendige Medikamente mitnehmen. Von der Evakuierung sind nicht nur das Zentrum, sondern auch einige andere Stadtteile von Koblenz betroffen. Neben zwei Krankenhäusern und sieben Altenheimen muss auch die Justizvollzugsanstalt Karthause geräumt werden.

Neues Nebelfass bei Vallendar

Dass derzeit so viele Bomben gefunden werden, liegt am extremen Niedrigwasser des Rheins. Die Pegel erreichen derzeit täglich ein neues Jahrestief.

Einige Flusskilometer abwärts Richtung Bonn wurden weitere Sprengkörper entdeckt: Im Neuwieder Stadtteil Irlich untersuchte der Kampfmittelräumdienst am Donnerstagmorgen eine 500-Kilo-Fliegerbombe. Am Nachmittag sollte über das weitere Vorgehen entschieden werden.

In Vallendar (Kreis Mayen-Koblenz) ist zudem eine weitere fassartige Nebelbombe zum Vorschein gekommen, wie die Polizei mitteilte. Erst am Wochenende waren zwei solcher Fässer beseitigt worden.

(DAPD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort