Fehler in Bedienungsanleitung Neuer Hubschrauber der Marine darf nicht starten

Berlin · Wieder ist ein wichtiges Ausrüstungsstück der Bundeswehr nicht einsatztauglich: Diesmal ist der neue Hubschrauber der Marine betroffen. Allerdings ist es nicht die Technik, die einem Start im Wege steht.

 Ein Hubschrauber vom Typ NH90 "Sea Lion" auf dem Werksflugplatz von Airbus Helicopters (Archivbild).

Ein Hubschrauber vom Typ NH90 "Sea Lion" auf dem Werksflugplatz von Airbus Helicopters (Archivbild).

Foto: dpa/Stefan Puchner

Die Bundeswehr nimmt den vor fünf Wochen von Airbus ausgelieferten Marine-Hubschrauer NH90 Sea Lion wegen erheblicher Lücken in der Bedienungsanleitung vorerst nicht in Betrieb. Bei der Wartung seien in der sogenannten Technischen Dokumentation an 150 Stellen „Unregelmäßigkeiten“ festgestellt worden. „In der Summe handelt es sich hierbei um erhebliche Fehler, die einen sicheren Flugbetrieb des Hubschraubers nicht erlauben“, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Airbus Helicopters hatte den ersten Sea Lion am 24. Oktober an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr übergeben. Insgesamt hat die Bundeswehr 18 Maschinen dieses Typs bestellt, die nach jetziger Planung bis 2022 in Betrieb genommen werden sollen.

Eine Technische Dokumentation soll alle Informationen über ein Waffensystem enthalten, die zu Nutzung, Wartung und Reparatur nötig sind. Für den Sea Lion hält die Bundeswehr das bei weitem nicht für gewährleistet. Man sei zwar weiterhin grundsätzlich von der Leistungsfähigkeit des Hubschraubers überzeugt. „Aber aufgrund der unzureichenden und lückenhaften technischen Dokumentation kann jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ein Flugbetrieb durch die Frauen und Männer der Marine nicht verantwortet werden.“ Der Hersteller habe zugesagt, die Fehler in der Dokumentation schnellstmöglich zu beheben.

(felt/dpa)
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