Mafia-Morde in Duisburg Neue Task-Force soll Ermittlungen vorantreiben

München (RPO). Mit gebündelten Kräften sollen die Ermittlungen zu den Mafia-Morden in Duisburg vorangetrieben werden: Deutsche und italienische Ermittler wollen eine gemeinsame Task-Force gründen. Die Fahndung nach dem Tatverdächtigen Giovanni Strangio brachte derweil noch keine Erfolge.

Neue Arbeitsgruppe soll die Duisburger Mafia-Morde aufklären.

Neue Arbeitsgruppe soll die Duisburger Mafia-Morde aufklären.

Foto: ddp, ddp

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, kündigte in einem "Focus"-Interview die Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe an: "Durch die Task-Force sollen sowohl die in Italien erarbeiteten strategischen Ansätze zur Bekämpfung der Mafia als auch Fallinformationen in noch dichterer Folge ausgetauscht werden."

Ziel sei es, Verbindungen italienischer Clans zu Familienmitgliedern in Deutschland aufzuhellen, wurde der BKA-Chef in der Vorabmeldung des "Focus" vom Samstag zitiert.

Zwei Wochen nach den Mafia-Morden in Duisburg hatte sich Ziercke in Italien mit Kollegen getroffen und über die Gefährdungslage ausgetauscht. Dabei sei die Einrichtung der Arbeitsgruppe zwischen BKA und italienischen Behörden vereinbart worden. Ziercke sagte in dem Interview, er hoffe auch auf neue Erkenntnisse zur Schutzgelderpressung in Deutschland. Nach seiner Einschätzung bleiben viele Straftaten auf diesem Gebiet unentdeckt.

Haftbefehl gegen Strangio erlassen

Die Polizei fahndet unterdessen weiter nach dem 28-jährigen Giovanni Strangio als einen der mutmaßlichen Täter von Duisburg. Der aus dem kalabrischen Siderno stammende Italiener steht unter dringendem Verdacht, für den sechsfachen Mord verantwortlich zu sein. Das Amtsgericht Duisburg erließ am Freitag Haftbefehl.

(ap)
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