In Thüringen festgenommen Neonazis wollten Terrortrio NSU nacheifern

Erfurt · Die vergangene Woche festgenommenen Neonazis aus Thüringen wollten einem Bericht zufolge mit ihren Anschlagsplänen der Zwickauer Terrorzelle NSU nacheifern. Das geht aus abgefangenen Kurznachrichten, die sich die Männer in den vergangenen Monaten zugeschickt haben sollen, hervor.

Das Neonazi-Trio und seine Helfer
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Foto: dapd, BKA/Ostthueringer Zeitung

Eine der Nachrichten ende mit "Heil Beate!" - eine Anspielung auf die einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate Zschäpe; eine andere enthalte den Satz: "Beate wird stolz auf uns sein."

In Telefongesprächen sollen sich die Männer laut "Spiegel" zudem über Sprengstoff unterhalten haben und darüber, dass man "endlich mal einen umlegen" müsse. Die Staatsanwaltschaft Gera bestätigte die Informationen am Sonntag nicht.

Die mutmaßlichen Terroristen waren am vergangenen Mittwoch festgenommen worden. Die beiden 28 und 34 Jahre alten Männer sollen eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben. Ein dritter mutmaßlicher Beteiligter blieb auf freiem Fuß.

"Scherz" gewesen

Ein Zusammenhang zur NSU sei nicht zu erkennen, hatten die Ermittler mitgeteilt. Die beiden Festgenommenen bestreiten, einen Anschlag geplant zu haben. Laut "Spiegel" haben sie ausgesagt, die Gespräche und Nachrichten seien ein Scherz gewesen, um herauszufinden, ob sie abgehört werden.

Dem Neonazi-Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe wird eine beispiellose Mordserie vorgeworfen. Neun Menschen mit ausländischen Wurzeln und eine deutsche Polizistin starben.

(dpa)
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