Personenschützer suspendiert Neonazis unter Michel Friedmans Leibwächtern?

Hamburg (RPO). Der TV-Moderator und frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, ist offenbar von Personenschützern mit rechtsradikalem Hintergrund betreut worden. Friedmans Wachleute kamen aus den Reihen der Frankfurter Polizei. Einer der Leibwächter ist inzwischen vom Dienst suspendiert worden.

Die Angelegenheit wurde nach Informationen der "Bild"-Zeitung entdeckt, als es Vorwürfe gab, die Personenschützer aus dem Frankfurter Polizeipräsidium hätten bei Dienstreisen und Überstunden betrogen.

Bei den Untersuchungen stießen die Ermittler auf verdächtiges Material. Dazu gehörte zum Beispiel eine selbst gebastelte Urkunde "im Namen des Führers", mit der ein Leibwächter für seine besonderen Dienste bei der "Standarte M. F." (die Initialen von Michel Friedman) "ausgezeichnet" wurde.

Darüber hinaus soll sich auf dem Computer eines Leibwächters das verbotene Horst-Wessel-Lied und ein Foto, das einen der Friedman-Schützer stolz in SS-Uniform zeigt, befunden haben. Friedman sagte dem Blatt: "Das muss alles rückhaltlos aufgeklärt werden. Es handelt sich nicht um ein Kavaliersdelikt."

Nach Informationen der Zeitung soll einer der beschuldigten Personenschützer, der mittlerweile vom Dienst suspendiert wurde, für den Fall einer Anklage mit Enthüllungen über "braune Umtriebe im Frankfurter Polizeipräsidium" gedroht haben.

(afp)
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