Zusammenhang zu veröffentlichten Bildern noch unklar Nagelbombenanschlag: 23-Jähriger festgenommen

Köln (rpo). Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Nagelbombenanschlag von Köln-Mülheim vor vier Wochen am Freitag einen 23-Jährigen festgenommen. Ein Hinweis aus der Bevölkerung hatte die Ermittler der MK Sprengstoff auf die Spur des Mannes gebracht, der in Nordhessen gefasst wurde.

Auf seine Spur kamen die Ermittler nach eigenen Angaben durch einen Hinweis aus der Bevölkerung. Einzelheiten dazu teilten die Ermittler nicht mit.

Laut Polizei könnte der Mann an dem Anschlag auf der Keupstraße in Köln-Mülheim beteiligt gewesen sein, bei dem 22 Menschen zum Teil schwer verletzt worden waren. Allerdings bestand zunächst kein dringender Tatverdacht; dies wäre die Voraussetzung für eine Vorführung des Verdächtigen beim Haftrichter.

Die Vernehmungen des 23-Jährigen dauerten am Freitag zunächst weiter an. Dabei sollte der Mann einem Polizeisprecher zufolge mit den Verdachtsmomenten konfrontiert werden. Die Ermittlungskommission "Sprengstoff" der Kölner Polizei habe den Hinweis auf den Mann aus der Bevölkerung "wie alle eingegangenen Hinweise sehr ernst genommen und genau geprüft".

Die Polizei ging davon aus, dass die Hintergründe der in einem überwiegend von Türken bewohnten Viertel in Köln-Mülheim begangenen Tat im kriminellen Milieu liegen könnten. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen oder terroristischen Anschlag gab es zunächst nicht.

Der mit Schwarzpulver gefüllte und Nägeln gespickte Sprengsatz soll sich in einem Hartschalenkoffer auf dem Gepäckträger eines Fahrrades der Marke "Cyco" befunden haben, das am späteren Explosionsort abgestellt worden war. Der Sprengsatz wurde nach bisherigen Erkenntnissen ferngezündet. Nach dem Anschlag hatten die Ermittler unter anderem Bilder eines Verdächtigen veröffentlicht, die eine Überwachungskamera vor der Explosion in der Nähe des Tatorts aufgenommen hatte.

Offen blieb zunächst, ob der Hinweis auf den nun Festgenommenen mit den Videobildern in Zusammenhang steht. Der Polizeisprecher sagte lediglich, der Hinweis sei "auf Grund der Öffentlichkeitsarbeit" der Behörden eingegangen. Bei ihrer Fahndung nach dem Bombenbenleger wird die Kölner Polizei seit vergangener Woche von Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA) in Düsseldorf unterstützt. Diese so genannten Profiler versuchen anhand der bisherigen Erkenntnisse Rückschlüsse auf den Täter und dessen Motiv zu ziehen.

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