Nach der Sturmflut Der Sand für den Küstenschutz an der Ostsee wird knapp

Schwerin · Für die Beseitigung von Sturmflut-Schäden an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern könnte der Sand knapp werden. Die Preise sind schon stark gestiegen.

 Mit einem Radlader wird am Strand von Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) ein Strandaufgang zurückgebaut. Die Sturmflut hat auch zu größeren Schäden geführt.

Mit einem Radlader wird am Strand von Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) ein Strandaufgang zurückgebaut. Die Sturmflut hat auch zu größeren Schäden geführt.

Foto: dpa, sts fdt

Nach Angaben der Landesregierung in Schwerin gibt es bis auf eine Ausnahmeerlaubnis derzeit keine Genehmigung für die Sandförderung in den Küstengewässern. Vor der Küste sind 15 Sandabbaugebiete mit einer Gesamtfläche von 400 Quadratkilometer ausgewiesen. Nach Angaben des zuständigen Energieministeriums lagert dort zwar insgesamt ausreichend Sand für den Küstenschutz. Dennoch ist die Sandentnahme bislang nur in einem sieben Quadratkilometer großen Gebiet vor dem Darßer Ort erlaubt. Der Grund dafür sind dem Ministerium zufolge Umweltauflagen.

Noch ist unklar, wie viel Sand für die Aufspülungen an den Küsten nach der schwersten Sturmflut seit mehr als zehn Jahren benötigt wird. Das Umweltministerium stellt in einem Sonderfonds für die Reparatur des Küstenschutzes zehn Millionen Euro bereit. Aktuell kostet ein Kubikmeter aufgespülter Sand laut Ministerium etwa 13 Euro. Allein in Lubmin, wo nach Schätzung der Gemeinde 250.000 Kubikmeter Sand benötigt werden, würde das Material für die Aufspülung etwa 3,25 Millionen Euro kosten.

Die Kosten für Strandaufspülungen sind nach den Munitionsfunden an den Stränden von Boltenhagen und Rerik deutlich gestiegen. Seit 2016 wird eine engmaschige Siebanlage bei Aufspülungen genutzt, um zu verhindern, dass Kampfmittel an den Strand gelangen. Davor kosteten die Aufspülungen etwa sieben bis zehn Euro pro Kubikmeter Sand.

(felt/dpa)
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