Problemkuh Mutterinstinkte sollen Yvonne aus Wald locken

Salzburg (RPO). Mit einem Appell an die Mutterinstinkte soll nun die Problemkuh Yvonne eingefangen werden: Michael Aufhauser, Gründer der Initiative "Gut Aiderbichl", habe Yvonnes Sohn Friesi in einer Maststation bei Salzburg ausfindig machen können, teilten die Tierschützer am Freitag mit.

Ende nächster Woche solle der Jungbulle an den Waldrand im oberbayerischen Zangberg gebracht werden und dort seine Mutter aus dem Wald locken. An der Stelle ruft bereits Lockochse Ernst nach Yvonne - bisher jedoch erfolglos.

Nach Angaben des Gut Aiderbichl haben Friesi und Yvonne zwei Sommer zusammen auf einer Alm verbracht. "Niemals kann eine Mutterkuh ein Kalb vergessen, mit dem sie eine solch lange Zeit verbracht hat", sagen die Tierschützer. Sie verkündeten am Freitag zudem, das Landratsamt Mühldorf habe die Abschussanordnung für Yvonne für zwei Wochen ausgesetzt.

Gefahr droht Yvonne dennoch. Auf Transparenten wird jetzt zur Jagd auf das seit zweieinhalb Monaten flüchtige Tier aufgerufen. Solche Aufrufe seien am Donnerstag erstmals im Waldgebiet im Landkreis Mühldorf in Oberbayern gesehen worden, sagte Britta Freitag vom "Gut Aiderbichl". Es stehe zum Beispiel darauf: "Tötet die Kuh".

Lockochse ruft nach Yvonne

Lockochse Ernst habe bereits Witterung aufgenommen und rufe nach der Kuh, berichtete Freitag. Es seien zusätzlich Köstlichkeiten ausgelegt worden, um Yvonne anzulocken und lebendig einfangen zu können.

Die sechs Jahre alte Milchkuh war am 24. Mai von einem Bauernhof in der oberbayerischen Gemeinde Aschau entwischt. Dorthin war sie gerade erst verkauft worden. Sie kam aus dem österreichischen Ried im Inn-Kreis. Nach dem Ausladen aus dem Transporter verschwand sie. Mittlerweile hat die "Gut-Aiderbichl"-Initiative die Kuh gekauft. Sie betreibt einen Gnadenhof, auf dem Yvonne ihren Lebensabend verbringen soll.

Ob die Kuh geschlachtet werden sollte, ist unklar: Nach Angaben des Bauern war dies nicht geplant. Allerdings war Yvonne bereits abgestillt, wäre also nicht mehr als Milchkuh zu gebrauchen gewesen. Oft werden solche Tiere dann zu Fleisch verarbeitet.

(AP/ila)
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