Totes Baby in Tiefkühltruhe Mutter zu Jugendhaft verurteilt

Rottweil (RPO). Weil sie ihr Kind unmittelbar nach der Geburt in eine Tiefkühltruhe gelegt und damit getötet hat, ist eine 21-Jährige aus Horb am Neckar zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Rottweil sprach die Frau am Freitag des Totschlags schuldig, wie ein Sprecher mitteilte.

 Die 21-Jährige wurde zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Die 21-Jährige wurde zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Foto: AP, AP

Die Jugendkammer sah es nach Angaben des Sprechers als erwiesen an, dass die damals 20-jährige Angeklagte im Mai allein in ihrer Wohnung das Kind zur Welt brachte, es dann in eine Plastiktüte packte und in die Truhe legte. Entgegen ihren eigenen Angaben habe sie es aber sehr wohl für möglich gehalten, dass das Kind leben könnte, und dessen Tod billigend in Kauf genommen.

Der Säugling war in der Tiefkühltruhe erstickt und seine Leiche erst einige Wochen später zufällig von der Mutter ihres Verlobten entdeckt worden. Die inzwischen 21-Jährige stellte sich freiwillig der Polizei und gab an, von der Schwangerschaft bis zur Geburt nichts bemerkt zu haben. Sie habe angenommen, dass das Baby nicht gelebt habe, als sie es in die Truhe legte. Ihre Verteidigung plädierte in dem Prozess dafür, allenfalls eine Bewährungsstrafe zu verhängen. Die Staatsanwaltschaft forderte fünf Jahre Jugendhaft.

(afp)
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