27-Jährige festgenommen Mutter verlassener Kinder von Fürth wird seit Jahren betreut

Fürth (RPO). Die Polizei hat die Mutter der allein gelassenen Kleinkinder aus Fürth gefunden und festgenommen. Die 27-Jährige wird seit zwei Jahren amtlich betreut und hat offenbar Alkoholprobleme. Sie hatte ihre Kinder Tage lang in der völlig verwahrlosten Wohung eingesperrt und war spurlos verschwunden.

 Hofeinfahrt des Hauses, aus dem drei allein gelassene Kinder gerettet wurden.

Hofeinfahrt des Hauses, aus dem drei allein gelassene Kinder gerettet wurden.

Foto: ddp, ddp

Die Ermittler folgten einem anonymen Hinweis zum Aufenthaltsort der Frau. Bei der Befragung habe sich die 27-Jährige nicht zum Sachverhalt geäußert und sei inzwischen wieder auf freiem Fuß, erklärte die Polizei. Wo sie schlussendlich gefunden wurde, wollte die Polizei nicht mitteilen.

Nach Angaben des Fürther Jugendamtes war die 27-Jährige zum Zeitpunkt ihres Auffindens betrunken. Jugendamtsleiter Josef Lassner berichtete auf einer Pressekonferenz, die Behörde unterstütze die 27-Jährige seit zwei Jahren. Während dieser Zeit habe sie sich stets kooperativ verhalten. Erst in der letzten Zeit seien Hinweise auf ein Alkoholproblem der jungen Mutter eingegangen.

Das Jugendamt habe dennoch keinen Grund gesehen, die Kinder sofort aus der Wohnung zu entfernen. „Der Absturz der jungen Frau war nicht vorhersehbar“, betonte Lassner.

Bei regelmäßigen Besuchen hätten Mitarbeiter des Sozialdienstes keine Hinweise auf übermäßigen Alkoholkonsum oder eine Vernachlässigung der Kinder gefunden, erklärte der Fürther Sozialreferent Karl Scharinger. Das Verhältnis der Frau zu ihren Kindern sei herzlich gewesen.

Gleichwohl hätten keine „idealen“ Erziehungsbedingungen geherrscht: Die Zwei-Zimmer-Wohnung sei für die arbeitslose Frau mit ihren drei Kindern zu klein gewesen. Außerdem habe die 27-Jährige finanzielle Probleme gehabt und erst vor drei Wochen erfahren, dass sie wegen Mietrückständen die Wohnung räumen müsse.

All dies habe aber nicht ausgereicht, um die Kinder wegzunehmen. „Das Jugendamt hat sich völlig korrekt verhalten“, betonte Scharinger.

(afp2)
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