Findelkinder aus Bayern und Sachsen sind Geschwister Mutter setzt innerhalb von sieben Jahren zwei Babys aus

Hof (RPO). Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Jahren hat eine Mutter kurz nach der Geburt ihr Baby ausgesetzt. Mit Hilfe eines DNA-Tests fanden Ermittler heraus, dass ein vor wenigen Wochen in Hof ausgesetztes Mädchen und ein bereits vor sieben Jahren in Plauen ausgesetzter Junge Geschwister sind.

Wie die Polizei in Hof am Freitag mitteilte, sagte Polizeisprecher Willi Wehner "Das ist für mich ein absolut besonderer Fall". Von der Mutter fehlt jede Spur.

Beide Findelkinder waren jeweils kurz nach der Geburt in einem Vorraum der Sparkassen im bayerisch-sächsischen Grenzgebiet abgelegt worden. Das kleine Mädchen hatten Bankkunden am 16. November nachts lediglich in ein Laken gewickelt in einer Filiale im oberfränkischen Hof gefunden. Ihr sieben Jahre älterer Bruder lag am 17. September 2001 im Vorraum einer Sparkasse in Plauen.

Medienberichten zufolge bekam der Junge den Namen Max und wurde inzwischen von seiner Pflegefamilie adoptiert. Seine kleine Schwester hat noch keinen Namen und ist in einem Pflegeheim in Hof untergebracht. Auch sie werde wohl zur Adoption freigegeben, sagte Polizeisprecher Wehner. Ob die beiden Geschwister auch denselben Vater haben sei offen.

Überwachungsbilder zeigen nur einen Schatten

Unklar ist ebenfalls, ob die Mutter selbst ihre Kinder ausgesetzt hat. Auf den Überwachungsbildern der Bank von Mitte November sei kaum mehr als ein Schatten zu sehen, sagte Wehner. Die Tür zur Bank sei mit einer EC-Karte der Sparkasse Vogtland geöffnet worden. Die genauen Kundendaten seien aber nicht erfasst worden, zudem könnte die Karte gestohlen sein.

Auch das rosa Leinentuch, in das das Mädchen gewickelt war, hat die Ermittler bisher nicht weitergebracht. Laut Etikett wurde das Laken zu DDR-Zeiten im sächsischen Pausa im "Volkseigenen Betrieb Wäscheunion" hergestellt. Die Polizei habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Mutter sich noch stellt, wie Wehner sagte.

(AP)
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