Grausige Entdeckung Mutter ertränkt achtjährigen Sohn

Lübeck (RPO). Einen grausigen Fund hat die Lübecker Polizei am Dienstagmorgen gemacht: Sie fanden die Leiche eines achtjährigen Kindes im Bad einer Wohnung. Jetzt gab die Mutter zu, ihr Kind getötet zu haben.

Wie die 45-jährige Frau aussagte, verabreichte sie dem Kind am Montagabend in einem Getränk mehrere Schlaftabletten, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in der Hansestadt mitteilte. Anschließend will sie das bewusstlose Kind in die mit Wasser gefüllte Badewanne gelegt und es unter Wasser gedrückt haben. Ihre Darstellung wird vom Obduktionsergebnis bestätigt. Demnach kam das Kind durch Ersticken und Ertrinken ums Leben.

Eine Amtsärztin des Gesundheitsamts hat die Einweisung der Frau in eine Fachklinik veranlasst. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Mordes ein. Ein entsprechender Haftbefehl sollte noch am Mittwoch beantragt werden.

Beamten hatten die Leiche des Jungen am Dienstag in der Wohnung im Lübecker Stadtteil St. Jürgen entdeckt. Die Mutter lag nicht ansprechbar im Wohnzimmer auf dem Sofa. Eine Bekannte der Frau hatte sich Sorgen um ihre Freundin gemacht und bereits am Montagabend die Polizei alarmiert.

Sie fürchtete, dass die 45-Jährige Selbstmord begehen könnte und auch eine große Gefahr für deren Sohn bestehe. Die Polizei gab der Frau jedoch lediglich den Rat, selbst die Wohnung aufzusuchen. Weil ein erneuter Anruf ausblieb, kam es am Montagabend nicht zu einem Polizeieinsatz. Erst als sich am Dienstagmorgen eine weitere Bekannte der Mutter an die Polizei wandte, wurden die Beamten tätig. Die Staatsanwaltschaft will das Verhalten der Polizei nun unter dem Gesichtspunkt der unterlassenen Hilfeleistung prüfen.

(ap)
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