In Italien zurückgelassenen Kinder Mutter entschuldigt sich

Dortmund (RPO). Die Mutter der drei in einer Pizzeria in Italien zurückgelassenen Kinder hat sich für ihr Handeln entschuldigt. "Was ich getan habe, tut mir unendlich leid", sagte die 26-Jährige am Donnerstag laut einer von ihrer Anwältin verbreiteten Erklärung. "Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, und ich schäme mich zutiefst für mein Verhalten."

Die Frau will sich nach den Worten von Anwältin Lisa Odebralski nun zunächst um ein Umgangsrecht mit ihren Kindern bemühen.

Sie habe aus Geldnot nicht mehr weiter gewusst, betonte die Mutter in ihrer Erklärung: "Von dem letzten Geld habe ich Milch für den Kleinen gekauft." Heute sei ihr klar, dass sie auch in Italien hätte um Hilfe bitten können - doch sie sei so verzweifelt gewesen, dass sie kaum einen klaren Gedanken habe fassen können.

"Ich liebe meine Kinder und werde alles tun, was in meiner Macht steht, um mein Verhalten in Italien wieder gutzumachen", erklärte die Frau weiter. Sie wolle wieder ein normales Verhältnis zu den Kindern aufbauen. Ihrer Anwältin zufolge ist der 26-Jährigen bewusst, dass sie das Sorgerecht nicht sofort zurückbekommen werde: "Sie weiß, dass sie an sich arbeiten muss." Zunächst gehe es darum, wieder Umgang mit den Kindern zu haben. Zudem werde die Frau voraussichtlich in der kommenden Woche von der Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen befragt werden: Dabei wolle sie sich kooperativ zeigen.

Kinder befinden sich in der Obhut des Jugendamtes

Die Mutter und ihr Lebensgefährte, ein aus dem Gefängnis Senne geflüchteter Häftling, hatten die Kinder im Alter von zehn Monaten sowie vier und sechs Jahren nach einem gemeinsamen Essen in einer Pizzeria im Aosta-Tal zurückgelassen und waren spurlos verschwunden. Tage später waren die beiden in einem Außenbezirk der Stadt entdeckt worden. Die Kinder befinden sich inzwischen in der Obhut des Jugendamtes Olpe.

Der 24-jährige Lebensgefährte hat in der vergangenen Woche in einem italienischen Gefängnis einen Selbstmordversuch begangen. Die deutsche Justiz hatte zuvor seine Auslieferung beantragt. Zu seinem Gesundheitszustand konnte Odebralski am Donnerstag keine Angaben machen: Ihre Mandantin habe derzeit keinen Kontakt zu dem Mann.

(AP)
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