Babys lagen in der Tiefkühltruhe Mutter der toten Babys will aussagen

Siegen/Wenden (RPO). Fünf Tage nach der Entdeckung von drei toten Säuglingen im sauerländischen Wenden will deren Mutter eine Aussage machen. Nach Angaben ihres Anwaltes wolle die 44-Jährige "reinen Tisch" machen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen, Johannes Daheim, am Freitag.

 In diesem Haus im sauerländischen Wenden wurden drei Babys in der Tiefkühltruhe gefunden.

In diesem Haus im sauerländischen Wenden wurden drei Babys in der Tiefkühltruhe gefunden.

Foto: AP, AP

Die 44-Jährige werde sich demnächst über ihren Anwalt vermutlich in schriftlicher Form zu den Vorwürfen äußern, so der Sprecher weiter. Derzeit wird die Frau in einem Justizkrankenhaus behandelt. Sie hat sich bisher nur mit ihrem Anwalt beraten und dabei über die Taten gesprochen.

Gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft wolle sie zu den Totschlagsvorwürfen zunächst keine Angaben machen, hieß es weiter. Dies sei das "Recht eines jeden Beschuldigten", sagte Daheim. Eine Vernehmung der unter Schock stehenden Frau sei deshalb derzeit nicht vorgesehen.

Die 44-jährige Familienmutter, die drei erwachsene Kinder im Alter von 18, 23 und 24 Jahren hat, steht im Verdacht, die drei Mädchen kurz nach der Geburt getötet und in einer Tiefkühltruhe im Keller ihres Hauses versteckt zu haben. Bei zwei der am vergangenen Wochenende in einer Tiefkühltruhe aufgefundenen Babys waren Hinweise auf einen gewaltsamen Tod festgestellt worden. Da die Taten möglicherweise mehr als 20 Jahre zurückliegen, könnte die Frau straffrei ausgehen, weil Totschlag nach dieser Zeit verjährt ist. Der genaue Todeszeitpunkt der Kinder konnte bislang noch nicht ermittelt werden.

Derzeit laufen noch die toxikologischen und feingeweblichen Untersuchungen zu den toten Säuglingen. Dadurch soll überprüft werden, ob die Säuglinge möglicherweise vergiftet wurden.

(afp)
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