Einbruch in Berliner Kaufhaus Mutmaßliche KaDeWe-Räuber festgenommen

Berlin (RPO). Gut zwei Wochen nach dem spektakulären Einbruch ins Berliner "Kaufhaus des Westens" (KaDeWe) hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. Die Brüder wurden im niedersächsischen Rothenburg gefasst, wie die Berliner Polizei am Mittwoch mitteilte.

Die Beamten des mobilen Einsatzkommandos des Berliner Landeskriminalamts fanden bei anschließenden Durchsuchungen in Niedersachsen und Berlin Beweismittel, die aber noch ausgewertet werden müssen.

An dem Einbruch am 25. Januar waren mindestens drei maskierte Männer beteiligt. Sie stiegen bemerkenswert kaltschnäuzig gleich zwei Mal mit Leitern vom Vordach in die Juwelierabteilung im Erdgeschoss ein. Dort brachen sie die Vitrinen auf und nahmen Schmuck und Uhren im Wert von fünf bis sechs Millionen Euro mit.

Rätselhaft war, warum bei dem Einbruch kein Alarm ausgelöst wurde. Zudem sollen die Täter noch dreister gewesen sein als zu Beginn bekannt. Die drei Täter waren offenbar gleich zweimal im Juwelier "Christ" aufgetaucht. Dem Bericht zufolge vermuten die Ermittler, dass die Täter ihre Beute auf dem Dach zwischenlagerten und dann zurückkehrten, um die noch weitere Vitrinen auszuräumen. Über das Vordach waren die Einbrecher laut Polizei zuvor in das Kaufhaus eingedrungen und verließen es auf diesem Weg auch wieder.

Spekulationen ranken sich darum, ob die Täter über die Abläufe und die Technik im KaDeWe bescheid wussten oder einen Insider als Helfer hatten. Der Schmuckdiebstahl gilt als einer der spektakulärsten der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Das weltbekannte Kaufhaus des Westens hat 2007 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist das KaDeWe heute nach eigenen Angaben das größte Warenhaus Europas - und eine touristische Attraktion. Im KaDeWe arbeiten rund 2.000 Angestellte; sie bedienen täglich bis zu 180.000 Kunden. Das KaDeWe gehört zum Karstadt-Konzern.

(AP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort