"Gewisse Form von Rassismus" Muslime in Deutschland stark verunsichert

Baden-Baden · Bei den Muslimen in Deutschland herrscht wegen ständig wiederkehrender Debatten über den Islam offenbar große Verunsicherung.

 Aiman Mazyek (mitte), hier im Bild mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Köln, fordert eine Quote für Migranten in den Parteien.

Aiman Mazyek (mitte), hier im Bild mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Köln, fordert eine Quote für Migranten in den Parteien.

Foto: dpa, Oliver Berg

Die muslimischen Gemeinden in Deutschland hätten angesichts der immer wiederkehrenden Ressentiments teilweise resigniert und seien desillusioniert, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am Samstag, im SWR-"Interview der Woche". Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 werde alle drei, vier Monate eine "neue Sau durch das Dorf gejagt", was Thema Islam und Integration angehe.

Mazyek kritisierte, dass Politiker soziale Missstände im Kiez auf den Islam zurückführen. Dies sei ein Kategoriefehler und "eine gewisse Form von Rassismus". Der Islam werde auf Gewalt und Probleme verengt. Mazyek nannte konkret den Berliner Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky und Berlins Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin (beide SPD).

Mazyek forderte ferner eine Quote für Migranten in den Parteien und im öffentlichen Dienst. Es gebe immer noch eine große Diskrepanz in der Repräsentation. Außerdem sei es für den Umgang mit Migranten hilfreich, muslimische Polizisten oder Lehrer zu beschäftigen.

(APD)
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