Münchner S-Bahn-Opfer Mordanklage im Fall Dominik Brunner erhoben

München (RPO). Die Staatsanwaltschaft München I hat Anklage wegen Mordes gegen die zwei Jugendlichen erhoben, die Dominik Brunner am Münchner S-Bahnhof Solln erschlagen haben sollen. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts München I am Donnerstag.

München: 50-Jähriger stirbt nach brutaler Attacke
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Nach Angaben der Sprecherin wurde die Anklageschrift den Beschuldigten inzwischen zugestellt. Mit einem Prozess gegen die zur Tatzeit 18- und 17-Jährigen ist nicht vor April zu rechnen.

Die Anklage wirft Markus S. und Sebastian L. Mord aus niederen Beweggründen vor. Der brutale Überfall vom 12. September hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die jungen Männer sollen den 50-jährigen Manager mit Tritten gegen den Körper und Kopf getötet haben, weil er in der S-Bahn eine Gruppe von vier Schülern vor einem Erpressungsversuch der Älteren schützen wollte.

Bevor die Polizei zur S-Bahn kommen konnte, hatten die beiden Heranwachsenden Brunner bereits tödliche Verletzungen zugefügt. Wegen seines Einsatzes für die Kinder war Brunner posthum das Bundesverdienstkreuz verliehen worden.

Dem 17-jährigen L. droht eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren. Für das Strafmaß für S. wird entscheidend sein, wie das Gericht ihn einstuft. Sollte er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden, droht ihm eine Höchststrafe von zehn Jahren Jugendhaft. Das Gericht kann ihn aber auch nach Erwachsenen-Strafrecht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilen.

Den Vorsitz hat Richter Reinhold Baier, der auch die Verhandlung gegen zwei junge Männer geführt hatte, die einen Rentner in der Münchner U-Bahn fast totschlugen. Zu dem Prozess sollen mehr als 50 Zeugen geladen werden, dazu Rechtsmediziner und Psychologen.

(AFP/das)
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