Teurer Ausbau Doch kein flächendeckender 5G-Funk in Deutschland?

Berlin · Kanzleramtschef Braun hält einen flächendeckenden Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G für nicht machbar. Dabei wäre die Technologie für Neuerungen wie autonomes Fahren und Telemedizin wichtig.

 Ein Mobilfunkmast vor blauem Himmel (Archiv).

Ein Mobilfunkmast vor blauem Himmel (Archiv).

Foto: dpa/Matthias Balk

Ein solches Versprechen sei weder "bedarfsgerecht noch realistisch", sagte Kanzleramtschef Helge Braun am Mittwochabend auf einer Veranstaltung in Berlin. Das "ist so unfassbar teuer". Zugleich betonte er mit Blick auf die Vorgänger-Technologie: "Wir müssen eine Flächendeckung bei 4G erreichen. Das sind wir uns alle einig."

5G soll den Weg ebnen für eine ganze Reihe von künftigen Schlüsseltechnologien - wie etwa autonomes Fahren, virtuelle Realität, Telemedizin und Industrie 4.0. Dafür wird ein Netz benötigt, das riesige Datenmengen in Echtzeit transportiert und somit die Vernetzung von Milliarden von Geräten ermöglicht.

Der Beirat der Bundesnetzagentur wird am Montag über den Entwurf für die im Frühjahr anstehende 5G-Frequenzauktion beraten. Eine endgültige Entscheidung über die Bedingungen soll im November fallen. "Die Vorgaben sind technologieunabhängig, aber wir schreiben bestimmte Bandbreiten vor. Da müssen wir noch ein bisschen diskutieren", sagte Braun. Dabei gehe es vor allem um die nötige Datenversorgung von autonom fahrenden Autos.

So hat sich der Verband der Automobilindustrie für einen flächendeckenden 5G-Ausbau ausgesprochen. Zuletzt hatte Volkswagen-Chef Herbert Diess im "Handelsblatt" erklärt: "Automobile werden voll vernetzt und damit schon bald echte Internet-Devices. Dafür ist ein schnelles und flächendeckendes 5G-Netz Voraussetzung."

(ham/Reuters)
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