Haft- und Bewährungsstrafen Mitglieder und Unterstützer der „Gruppe Freital“ in Dresden verurteilt

Dresden · Die „Gruppe Freital“ bestand nur wenige Monate. Die Neonazis wollten 2015 Ausländer und politisch Andersdenkende mit Anschlägen vertreiben und einschüchtern. Mehrere Rädelsführer sind bereits rechtskräftig verurteilt. Jetzt gab ein Gericht das Urteil gegen Akteure aus der „zweiten Reihe“ bekannt.

 Nach knapp fünf Monaten geht am Dresdner Oberlandesgericht der zweite Prozess im Zusammenhang mit der rechtsextremen «Gruppe Freital» mit der Urteilsverkündung zu Ende.

Nach knapp fünf Monaten geht am Dresdner Oberlandesgericht der zweite Prozess im Zusammenhang mit der rechtsextremen «Gruppe Freital» mit der Urteilsverkündung zu Ende.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Knapp drei Jahre nach den Rädelsführern der rechtsextremen „Gruppe Freital“ sind weitere Akteure wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt worden. In zwei Fällen setzte der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Dresden die Freiheitsstrafen zur Bewährung aus, ebenso die sechs Monate für eine Unterstützerin. Ein 27-Jähriger war nach Überzeugung der Richter an Anschlägen auf das Auto eines Linken-Stadtrats und ein -Parteibüro in der Kleinstadt bei Dresden beteiligt und bekam zweieinhalb Jahre ohne Bewährung. Vom Vorwurf der Beihilfe zum Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Asylbewerberunterkunft wurde er freigesprochen. Die Urteile gegen die Angeklagten aus der „zweiten Reihe“ sind nicht rechtskräftig.

Ein 53-Jähriger erhielt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und Sachbeschädigung zwei Jahre, genauso wie ein 31-Jähriger wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Für letzteres bekam eine 31-Jährige, die damals mit einem der bereits verurteilten Haupttäter verlobt war, ein halbes Jahr auf Bewährung.

Damit endete der zweite Prozess im Zusammenhang mit der „Gruppe Freital“. Die Rechtsterroristen hatten von Sommer bis Anfang November 2015 in der Kleinstadt südwestlich von Dresden und Umgebung Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende verübt, um diese einzuschüchtern, die Aufnahme von Flüchtlingen zu verhindern oder diese zu vertreiben. Sieben Männer und eine Frau, darunter die Rädelsführer, waren im März 2018 zu teils langen Freiheitsstrafen verurteilt worden, teils wegen versuchten Mordes oder Beihilfe dazu. Seit 4. Februar läuft der dritte Prozess zu dem Komplex, angeklagt sind zwei Männer und eine Frau - es ist der letzte.

(chal/dpa)
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