Minus 29 Grad Stadt im Erzgebirge knackt Kälterekord im bisherigen Winter

Leipzig/Offenbach · Allein schon die Zahl lässt Gänsehaut entstehen: In einer Stadt im Erzgebirge ist laut „Kachelmannwetter“ die bundesweit niedrigste Temperatur im bisherigen Winter gemessen worden. Minus 29 Grad zeigte das Thermometer.

 Das Ortseingangsschild Kühnhaide, einem Ortsteil der sächsischen Stadt Marienberg im Erzgebirgskreis.

Das Ortseingangsschild Kühnhaide, einem Ortsteil der sächsischen Stadt Marienberg im Erzgebirgskreis.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

In Kühnhaide, einem Ortsteil der Stadt Marienberg nahe der Grenze zu Tschechien, wurden nach Angaben des Wetterportals um 7 Uhr am Montagmorgen minus 29 Grad registriert.

Den „Kachelmannwetter“-Angaben zufolge würde Kühnhaide für den bisherigen Winter einen bundesweiten Kälterekord aufstellen. Innerhalb des Messnetzes des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war jedoch Dachwig in Thüringen mit minus 23,3 Grad in der Nacht auf Montag der bundesweit kälteste Ort. Kühnhaide gehört nicht zum DWD-Messnetz. Die Tiefsttemperatur des aktuellen Winters 2020/21 hatte der DWD am 10. Februar mit minus 26,7 Grad in Mühlhausen-Görmar (Thüringen) registriert.

Nothelfer etwa in Bayern warnten am Montag weiter vor der Einbruchgefahr beim Betreten von vereisten Seen. Am Wochenende hatte das Winterwetter unter anderem rund 2000 Winterausflügler auf einen gefrorenen Abschnitt des Bodensees gelockt. In Berlin war die Polizei am Sonntag sogar mit einem Hubschrauber im Einsatz gewesen, um Eisflächen zu räumen. Mehrere Hundert Menschen waren den Angaben zufolge auf dem Müggelsee unterwegs und hatten nicht auf ein Ansprechen vom Ufer aus reagiert .

Der arktische Winter verabschiedet sich in dieser Woche erst einmal, und angesichts von milderen Temperaturen heißt es vielerorts Schluss mit Schnee und Schlittenfahren. „Pünktlich zum Wochenbeginn stellt sich die Großwetterlage um“, kündigte der DWD am Montag an. Grund ist der Ausläufer eines kräftigen Atlantiktiefs, das auf Deutschland übergreift.

Das Atlantiktief hat in Deutschland am Montag bereits vielerorts für glatte Straßen gesorgt. Für zahlreiche Regionen von Niedersachsen und Bremen über Nordrhein-Westfalen bis nach Rheinland-Pfalz und ins Saarland galten laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montagmittag amtliche Unwetterwarnungen wegen Glatteisgefahr. Ein erneutes Verkehrschaos mit größeren Sperrungen auf den Autobahnen blieb zunächst allerdings aus. Auch die Bahn meldete auf Twitter bis zum Nachmittag vergleichsweise wenige Störungen. In Niedersachsen etwa fiel allerdings in zahlreichen Regionen der Schulunterricht wegen der Glättewarnungen aus.

Am Dienstag ist es laut den Prognosen wechselnd bis stark bewölkt, vor allem im Osten und Südosten fällt stellenweise etwas Regen. Im Südwesten und am direkten Alpenrand kann es teils heiter werden. Im Osten und Südosten soll es 2 bis 7 Grad werden, andernorts werden 6 bis 10 Grad erreicht. Im Westen und Südwesten können es sogar milde 13 Grad werden. In den folgenden Tagen liegen die Höchstwerte zwischen 4 Grad in Vorpommern und 13 Grad am Oberrhein.

(felt/dpa)
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