Bürozentrum in Sachsen geräumt Milzbrand-Verdacht bei der Deutschen Bank

Schkeuditz · Nach dem Eingang eines verdächtiges Briefes mit weißem Pulver wird ein Bürozentrum der Deutschen Bank in Sachsen geräumt. Hunderte Menschen sind betroffen

 Das Bürozentrum bleibt bis Montag komplett gesperrt.

Das Bürozentrum bleibt bis Montag komplett gesperrt.

Foto: dpa

Ein Bürozentrum der Deutschen Bank im sächsischen Schkeuditz ist am Freitag nach dem Eingang eines anonymen Briefes geräumt worden. In dem Umschlag sei eine verdächtige Substanz, teilte die Polizeidirektion Westsachsen mit. Der Absender des Schreibens war unbekannt. Das Gebäude sei vorsorglich geräumt worden. Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Der Sprecher des Landkreises Nordsachsen, Rayk Bergner, sagte, 500 bis 550 Menschen seien von der Evakuierung betroffen. "Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, die Amtsärztin und das Umweltamt sind im Einsatz." Um was es sich bei dem weißen Pulver handelte, könne noch nicht gesagt werden. "Wir wissen nicht, was es ist. Aber die Abläufe sind so gestaltet worden, als ob es die gefährlichste Variante ist."

Das könnte heißen: Milzbrand. Die Mitarbeiter seien informiert worden, dass die Inkubationszeit für die Krankheit drei bis zehn Tage beträgt, sagte Bergner. Zudem habe sie die Amtsärztin aufgeklärt, was sie zu tun haben, sollten sich am Wochenende Symptome - etwa hohes Fieber - einstellen. Bislang habe aber niemand Beschwerden. "Es gibt keinerlei Verletzte. Es gibt keinen, der sich unwohl fühlt", sagte Bergner.

Der verdächtige Brief sei gegen Mittag im Postzentrum von einer automatischen Brieföffnermaschine geöffnet worden. Weißes Pulver rieselte heraus. Zudem enthielt der Brief ein Schreiben, das den Verdacht zulasse, es handele sich um einen gefährlichen Inhalt, berichtete der Landkreis-Sprecher. 36 Mitarbeiter hielten sich zu dem Zeitpunkt in der Poststelle auf.

Das geräumte Gebäude ist ein Bearbeitungszentrum der Deutschen Bank. Kundenverkehr gebe es dort nicht, sagte ein Banksprecher. Das Bürozentrum bleibt bis Montag, 13.00 Uhr komplett gesperrt. Es dauere zwischen 48 und 72 Stunden, bis das weiße Pulver untersucht ist, sagte Bergner. Die Deutsche Bank organisierte die Heimfahrt für ihre Mitarbeiter - denn die kamen nicht an ihre Autos in der ebenfalls gesperrten Tiefgarage.

Milzbrand ist eine bösartige Tierseuche, die auch Menschen treffen kann. In den USA wurden vor mehr als zehn Jahren Briefpost-Anschläge mit Milzbrand-Erregern verübt.

(dpa)
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