Holocaust-Debatte Merkel telefoniert mit dem Papst

Berlin (RPO). Nach den Irritationen der Vorwoche haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Papst Benedikt XVI. sich in einem Telefongespräch ausgetauscht. Wie Sprecher beider Seiten erklärten, habe es ein gutes und konstruktives Gespräch gegeben. Darin hätten beide ihren großen gegenseitigen Respekt bekundet.

Die Ansichten der Pius-Bruderschaft
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Foto: ddp

Die Sprecher erklärten weiter, das Gespräch sei getragen worden von dem gemeinsamen tiefen Anliegen der immerwährenden Mahnung der Schoah für die Menschheit." Beide verwiesen in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Erklärung des Papstes vom Mittwoch und die der Bundeskanzlerin vom Donnerstag der vergangenen Woche.

Mitte der Woche hatte der Vatikan auf die immer heftigere Kritik im Fall Bischof Richard Williamson reagiert und den Holocaust-Leugner zu einer "unmissverständlichen Distanzierung" aufgefordert. Zudem müsse sich die Pius-Bruderschaft zu den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils bekennen. Der Vatikan betonte, Benedikt XVI. habe von den Ansichten Williamsons bei der Aufhebung der Exkommunikation nichts gewusst.

Merkel begrüßte am Donnerstag die Aufforderung des Papstes an Williamson, sich von seinen Äußerungen zum Holocaust zu distanzieren. "Ich glaube, dass die eindeutige Aufforderung des Vatikans ein wichtiges und auch ein gutes Signal ist", sagte Merkel. "Das macht deutlich, dass eine Leugnung des Holocaust niemals ohne Folgen im Raum stehen bleiben kann", sagte die CDU-Politikerin.

(AP)
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