Katholische Kirche "Menschen haben Recht auf christliche Botschaft"

Berlin · Die Kirchen in Deutschland stehen nach Auffassung des Präsidenten des internationalen katholischen Missionswerks "missio", Klaus Krämer, vor einer gemeinsamen Herausforderung. "Die Menschen haben ein Recht darauf, von Christus zu erfahren", sagte er in einem Interview.

 Prälat Dr. Klaus Krämer glaubt, dass es Aufgabe der Kirchen ist, die Würde der Menschen zu schützen.

Prälat Dr. Klaus Krämer glaubt, dass es Aufgabe der Kirchen ist, die Würde der Menschen zu schützen.

Foto: missio

Der Glaube habe für viele Menschen seine prägende Kraft für ihr Leben verloren, sagte Krämer am Dienstag in Berlin in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Angesichts dessen müssten die Christen "auf der Suche bleiben, wie wir das Interesse der Menschen für die Botschaft des Evangeliums - über Konfessionen hinweg - wecken können". Er fügte hinzu: "Die Menschen haben ein Recht darauf, von Christus zu erfahren."

Krämer äußerte sich vor einem internationalen und ökumenischen Kongress, zu dem am Mittwoch und Donnerstag in Berlin rund 250 Teilnehmer erwartet werden. Zum Trägerkreis gehören 20 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften. Dies sei "ein Ausdruck dafür, wie plural auch das Christentum ist", meinte Krämer. Zugleich hob er hervor, Mission dürfe nicht als Indoktrination verstanden werden, "sondern sie ist ein Dialog, der die Überzeugung des Gegenübers ernst nimmt, auf ihn eingeht und ihm die Freiheit der Entscheidung lässt".

Im Blick auf die Bedrohung der Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt meinte Krämer, in solchen Ländern sei es vor allem das alltägliche Zeugnis der Christen, von dem eine missionarische Kraft ausgehe: "der Einsatz für die Armen und Entrechteten, für die Menschen, die an den Rand gedrängt und von der Gesellschaft vergessen werden". Es gehöre zum Auftrag der Christen, die Würde des Menschen zu schützen. Damit ist ihr Einsatz für das Recht auf Religionsfreiheit "immer auch schon Mission".

Der Berliner Kongress soll nach Angaben Krämers in Deutschland einen Prozess vorantreiben, der Gläubige, Gemeinden und Institutionen immer wieder neu zum Nachdenken und Gespräch darüber anregt, "wie Rechenschaft über die Hoffnung, die uns antreibt, abgelegt werden kann". Die Katholiken- und Kirchentage und das Reformationsgedenken in den kommenden Jahren sollten wichtige Orte dafür sein.

(KNA)
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