Wetterlage in NRW Mehrere Verletzte bei Unfällen durch Glatteis

Düsseldorf (RPO). Eisglatte Straßen haben am Freitag zu mehreren folgenschweren Unfällen in Nordrhein-Westfalen geführt. Allein auf der A 33 bei Borchen (Kreise Paderborn) wurden bei einer Serie von Unfällen zehn Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte.

NRW: Das war der Rekordschnee an Heiligabend 2010
11 Bilder

Das war der Rekordschnee an Heiligabend 2010

11 Bilder

Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts in Essen sollte sich die Glatteisgefahr im Laufe des Tages verringern. Von Norden her stiegen die Temperaturen an, und es werde trockener, sagte eine Meteorologin. Ab dem Nachmittag dürfte die Glatteisgefahr damit zumindest im Flachland größtenteils gebannt sein.

Auf der Bundesstraße 482 bei Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) kamen zwei Lkw von der Straße ab, ein Fahrer zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Für den Silvesterabend gab der Deutsche Wetterdienst in Essen aber zumindest fürs Flachland Entwarnung.

Sattelzug prallt gegen Baum

Auf der A 33 bei Borchen war in der Nacht zunächst ein Kleinbus auf der eisglatten Fahrbahn ins Schleudern geraten und eine Böschung hinuntergerutscht. Dabei wurden alle sieben Insassen des Wagens leicht verletzt. Im nachfolgenden Stau kam es zu fünf weiteren Unfällen, bei denen drei Menschen verletzt wurden.

Auf der Bundesstraße 482 bei Petershagen kam ein Sattelzug wegen der extremen Straßenglätte und überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Das Führerhaus wurde dabei völlig zerstört. Der 38-jährige Fahrer des 40-Tonners konnte sich jedoch leicht verletzt aus seinem Fahrzeug befreien.

Ein 25-jähriger Autofahrer, der hinter dem Lkw angehalten hatte, um die Unfallstelle zu sichern, konnte sich gerade noch vor einem zweiten Lastwagen in Sicherheit bringen, der ebenfalls wegen zu hoher Geschwindigkeit und Glätte von der Fahrbahn abkam und in das Auto des 25-Jährigen rutschte. Danach prallte der Lkw gegen einen Baum, der die Frontscheibe durchschlug. Dabei wurde der Fahrer schwer sowie seine Beifahrerin leicht verletzt. Die Bundesstraße musste wegen der Bergungsarbeiten mehrere Stunden gesperrt werden.

In Gegenverkehr gerutscht

Im Kreis Gütersloh wurden ein Lkw-Fahrer und seine Beifahrerin schwer verletzt, nachdem ihr Sattelzug auf der Bundesstraße 64 bei Rheda-Wiedenbrück gegen eine Leitplanke gerutscht und erst an einer Böschung zum Stillstand gekommen war. Die Bundesstraße wurde nach dem Unfall acht Stunden lang gesperrt. Den Sachschaden schätzte die Polizei auf 250.000 Euro.

In Rheine (Kreis Steinfurt) kam ein 26-jähriger Autofahrer auf spiegelglatter Fahrbahn ins Schleudern und rutschte quer in den Gegenverkehr. Dort prallte er mit dem Wagen eines 27-Jährigen zusammen. Der 26-Jährige und seine ein Jahr ältere Ehefrau wurden dabei schwer verletzt, der andere Autofahrer kam mit leichten Blessuren davon.

Milde Temperaturen zu Jahresbeginn

Tief Waltraud sorgt zu Beginn des neuen Jahres für milde Temperaturen. Am Neujahrstag werden tagsüber bundesweit Werte zwischen null bis fünf Grad erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst am Freitag in Offenbach mitteilte. In den kommenden Tagen wird es meist stark bewölkt, und es kann stellenweise schneien. Die Sonne wird kaum zu sehen sein. Nachts gibt es überall Frost, bei Aufklaren sinken die Temperaturen auf unter minus zehn Grad.

Am Samstag ist es meist stark bewölkt. Insbesondere in Mitteldeutschland fällt zeitweise etwas Schnee, in tiefen Lagen zum Teil Regen, der im Tagesverlauf in Schnee übergeht. Die Höchstwerte liegen zwischen null Grad im Süden und bis zu fünf Grad im Norden.

In der Nacht zu Sonntag gibt es im Süden und Südosten noch etwas Schnee. Es kühlt sich auf minus zwei bis minus sechs Grad ab. Am Sonntag ist es wechselnd bis stark bewölkt, am Alpenrand und in den Mittelgebirgen fällt zeitweise Schnee. Im Nordwesten und Norden können die Wolken auflockern. Die Temperaturen steigen auf minus zwei bis null Grad, im Nordwesten bis auf vier Grad.

Am Montag fällt nur im Mittelgebirgsraum und an den Alpen etwas Schnee. Dort ist auch gefrierender Regen möglich, der dann zu Glatteis führt. Sonst ist es teils neblig-trüb und meist trocken. Die Temperaturen liegen zwischen minus sechs bis null Grad, im Nordwesten sind bis drei Grad möglich.

(DDP/das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort