Schulen Mehr Lehrer als je zuvor gehen in den Ruhestand

Wiesbaden · Die Zahl der Lehrer, die in den Ruhestand gehen, hat 2012 einen Rekordwert erreicht. Seit sich eine vorzeitige Pensionierung im Geldbeutel niederschlägt, scheiden immer weniger wegen Dienstunfähigkeit aus.

Noch nie sind so viele Lehrer aus dem Schuldienst ausgeschieden wie 2012. Rund 24.400 verbeamtete Pädagogen wurden in den Ruhestand versetzt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete: "Dies ist der höchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1993." Allein im Vergleich zu 2011 erhöhte sich die Zahl um 17 Prozent.

"Ursache für das hohe Niveau der letzten Jahre sind die zahlreichen Einstellungen von Lehrpersonal in den 1970er Jahren", hieß es aus Wiesbaden. "Diese werden voraussichtlich auch noch in den kommenden Jahren für eine hohe Zahl an Pensionierungen sorgen."

Schon seit Jahren ist die Zahl der Pensionierungen relativ hoch. Zwischen 2007 und 2011 gingen jährlich durchschnittlich 19 600 verbeamtete Lehrkräfte in den Ruhestand; vor 1999 waren es nie mehr als 11 000 Pensionierungen gewesen.

Gleichzeitig wurden 2012 so wenige Lehrkräfte wie nie zuvor wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt: Nur bei 15 Prozent der Pensionierungen war das der Grund. In den 1990er Jahren wurde jedes Jahr über die Hälfte der Lehrkräfte wegen Dienstunfähigkeit pensioniert. Grund für den Rückgang: die Einführung von Versorgungsabschlägen bei vorzeitiger Pensionierung. Seither sinkt die Zahl kontinuierlich.

Im Durchschnitt waren die 2012 pensionierten Lehrkräfte 63,1 Jahre alt, bei Dienstunfähigkeit 58,4 Jahre. Insgesamt erhielten zu Beginn des Jahres 2013 rund 326 300 ehemalige Lehrkräfte Pensionsbezüge.

(dpa)
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