Einwanderer Mehr als drei Viertel kommen aus Europa

Berlin · Mehr als drei Viertel der Einwanderer nach Deutschland stammen aus Europa. Einem Migrationsbericht der Bundesregierung zufolge kamen im Jahr 2013 76,8 Prozent der Zuwanderer aus einem anderen europäischen Land. Auch bei den Fortzügen war Europa zu 77 Prozent die Zielregion.

2011: Flüchtlingsstrom auf Lampedusa
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Zu 61 Prozent siedelten Menschen aus Deutschland in EU-Länder um. Mit 1,23 Millionen Zuwanderern sind im Jahr 2013 so viele Menschen nach Deutschland gekommen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Ein Jahr zuvor waren 1,08 Millionen Zuzüge registriert worden. Gleichzeitig stieg die Zahl der Auswanderungen aus Deutschland um zwölf Prozent auf 800.000 Personen. Der sogenannte "Wanderungsgewinn" betrug damit 430.000 Menschen.
Über den Bericht will am Mittwoch das Bundeskabinett beraten. Die meisten Zuwanderer kamen aus Polen, das schon seit 1996 Hauptherkunftsland ist. So wurden 2013 197.000 Zuzüge von dort registriert - ein Plus von sieben Prozent. Gleichzeitig zogen aber auch 125.400 Deutsche in das Nachbarland, was einer Steigerung um zehn Prozent entspricht.

Anstiege gab es auch bei der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien. Nach Polen und Rumänien sind die anderen Hauptherkunftsländer Italien, Spanien und Griechenland. Mehr Aus- als Einreisen aus Deutschland gab es im Jahr 2013 nur in die Schweiz und die Türkei. Unterteilt nach Staatsangehörigkeit waren die meisten Zuwanderer Polen (190.000), Rumänen (139.000), Deutsche (118.000) und Bulgaren (61.000). Die meisten Fortzüge wurden von Deutschen (140.000) und Polen (119.000) registriert.

Von 1990 bis Ende 2013 beantragten rund 2,6 Millionen Menschen in Deutschland Asyl. 39 Prozent der Antragsteller stammten aus Europa, 38,8 Prozent aus Asien. Von den 80,6 Millionen Einwohnern in Deutschland hatten 2013 knapp 16 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Der mehr als 300 Seiten umfassende jährliche Migrationsbericht soll durch seine umfassenden statistischen Daten insbesondere als Entscheidungshilfe für Politik und Verwaltung dienen.

(REU)
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