So viele wie noch nie Mehr als 81.000 Kinder leben in Pflegefamilien

Berlin · In Deutschland leben einem Medienbericht zufolge so viele Kinder in Pflegefamilien wie noch nie zuvor. Die meisten von ihnen stammen aus sozial schwachen Verhältnissen.

 Eine Frau hebt ein Kleinkind hoch (Archivbild).

Eine Frau hebt ein Kleinkind hoch (Archivbild).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Zahl der Kinder, die zur Vollzeitpflege in Pflegefamilien untergebracht sind, sei von gut 60.000 im Jahr 2008 auf mehr als 81.000 im Jahr 2017 gestiegen, schreibt die "Welt" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage. Knapp 100.000 weitere Kinder und Jugendliche waren 2017 in Heimerziehung untergebracht.

Der Großteil der Kinder und Jugendlichen in Pflegefamilien kommt nach Angaben der Bundesregierung aus sozial schwachen Verhältnissen: 78 Prozent der Kinder stammen demnach aus Herkunftsfamilien, die Transferleistungen beziehen, 55 Prozent aus Alleinerziehendenhaushalten.

"Kinderarmut bedeutet strukturelle Kindeswohlgefährdung - das zeigen die Zahlen deutlich", sagte der kinder- und jugendpolitische Sprecher der Linksfraktion, Norbert Müller, der "Welt". "Die Verantwortung tragen dafür nicht die Eltern, sondern eine Sozialpolitik, die Arme systematisch ausgrenzt und benachteiligt."

(jco/AFP)
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