Katholische Bischöfe Maßnahmenpaket gegen Missbrauch beschlossen

Fulda · Die deutschen Bischöfe wollen unabhängige Anlaufstellen für Opfer von sexuellem Missbrauch einrichten. Auch über Zahlungen an Opfer wird auf einer Sitzung in Fulda erneut diskutiert.

 Ein Kreuz hängt neben einem Fenster (Symbol).

Ein Kreuz hängt neben einem Fenster (Symbol).

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Die deutschen Bischöfe haben konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs in der katholischen Kirche beschlossen. In einer am Donnerstag in Fulda verbreiteten Erklärung betonen sie unter anderem, sie wollten neu über die Zahlung von Anerkennungsleistungen an Opfer nachdenken und zusätzlich externe und unabhängige Anlaufstellen zu Fragen sexuellen Missbrauchs einrichten.

Außerdem sollen Standardverfahren zur Führung der Personalakten von Klerikern entwickelt werden. Auch sollten überdiözesane Kontrollverfahren für den Umgang mit Missbrauch und die Vorbeugung entwickelt werden.

Am Dienstag hatten Wisseschaftler bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe eine Studie zum Missbruach in der Kirche vorgestellt. In den kirchlichen Akten der Jahre 1946 bis 2014 hatte das Forscherteam Hinweise auf 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe und auf rund 1.670 beschuldigte Priester, Diakone und Ordensleute gefunden. Die Experten gehen zudem von weiteren Fällen aus, die nicht in den Akten erfasst sind.

(ham/kna)
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