Massiver Anstieg der Delikte Kirchen beklagen fast 2600 Diebstähle

Bonn · Die deutschen Behörden weisen für das Jahr 2015 bundesweit 2589 Diebstähle und Einbrüche in christlichen Kirchen und Kapellen aus. Das ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr.

 Das Borghorster Stiftskreuz ist bis heute verschwunden.

Das Borghorster Stiftskreuz ist bis heute verschwunden.

Foto: dpa, Jens Wolf

2014 wurden 2298 Kirchendiebstähle erfasst. Wie aus den Statistiken der Landeskriminalämter, die die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) ausgewertet hat, weiter hervorgeht, lag die Zahl der Einbrüche seit 2010 konstant bei über 2000. Der bisherige Spitzenwert in diesem Zeitraum wurde 2012 mit 2503 Einbrüchen verzeichnet.

Für das vergangene Jahr liegen noch keine Zahlen vor. Die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg sowie das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern erheben keine gesonderten Daten für Einbrüche in Kirchen.

Das Spektrum reicht den Angaben zufolge von Metalldiebstählen wie zum Beispiel dem Abmontieren von Dachrinnen aus Kupfer, über die Entwendung von technischen Geräten wie Laptops oder Beamern bis hin zum Aufbrechen von Opferstöcken. Vergleichsweise selten nehmen die Täter sakrale Kunstgegenstände mit.

Für überregionale Schlagzeilen sorgte 2013 der Diebstahl des Borghorster Stiftskreuzes aus der katholischen Nikomedes-Kirche im westfälischen Steinfurt. Das wertvolle Kreuz aus dem 11. Jahrhundert ist seither verschwunden. Wegen des Raubes muss sich derzeit der mutmaßliche Auftraggeber aus Bremen vor dem Landgericht Münster verantworten. Der Prozess soll am 8. März beginnen.

Die Aufklärungsquoten variieren von Bundesland zu Bundesland, werden allerdings auch nicht überall statistisch erfasst. Im Jahr 2015 waren sie mit 37,0 Prozent in Thüringen am höchsten; zu den Schlusslichtern gehörte Nordrhein-Westfalen mit 12,5 Prozent.

(felt/KNA)
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