Protestaktion gegen Kurt Beck Massenrasieren vor Mainzer Landtag

Mainz/Wiesbaden (RPO). Vor dem Mainzer Landtag haben sich fünfzig arbeitslose Demonstranten die Haare schneiden lassen und sich gewaschen. Die Aktion richtet sich gegen die Arbeitsmarktreform "Harz IV" und gegen den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurz Beck, der vor wenigen Wochen einen Arbeitslosen aufgefordert hatte, sich zu waschen und zu rasieren.

 Der Arbeitslose Heinrich Mandt lässt sich vor dem Mainzer Landtag rasieren.

Der Arbeitslose Heinrich Mandt lässt sich vor dem Mainzer Landtag rasieren.

Foto: AP, AP

Fünfzig Demonstranten hatten sich auf die Initiative des Erwerbslosen-Forums Deutschland in Mainz versammelt. Auf Plakaten und in Reden kritisierten Vertreter von Arbeitsloseninitiativen, Wählergruppen und Linkspartei.PDS die Arbeitsmarktreform "Hartz IV" und das aus ihrer Sicht unwürdige Leben mit 345 Euro Unterstützung im Monat. Die Initiativen stellten zudem einen Friseurstuhl auf und rasierten auf einem Bild symbolisch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD).

Die Demonstranten warfen dem Ministerpräsidenten vor, die Problematik der Arbeitsplatzsuche zu vereinfachen. "Die Arbeitgeber suchen nicht Anzug und Krawatte, die suchen eine Qualifikation", sagte ein langjähriger Arbeitsloser. Die Veranstalter hatten ursprünglich mit rund 400 Teilnehmern ihres Aktionstages gerechnet.

Hintergrund der Aktion ist eine verbale Auseinandersetzung zwischen Beck und dem Arbeitslosen Henrico Frank auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt vor wenigen Wochen. Frank hatte Beck angepöbelt und sich ironisch für "Hartz IV" bedankt, woraufhin der SPD-Politiker ihm riet: "Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job."

(afp2)
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