Ex-Polizeichef schaltet Rechtsanwalt ein Mannichl streitet mit Oberstaatsanwalt
Passau (RPO). Die Messerattacke gegen den ehemalige Passauer Polizeichef Alois Mannichl ist immer noch nicht aufgeklärt. Nun hat der Polizist einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Der soll gegen den leitenden Oberstaatsanwalt Helmut Walch vorgehen.
Er werde sich im Auftrag Mannichls an die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) wenden und diese zu einer Intervention gegen Walch auffordern, sagte Mannichls Rechtsanwalt Erhard Frank am Mittwoch auf Anfrage. Frank bestätigte damit einen Bericht des Passauer Onlinedienstes "Bürgerblick". In diesem warf Mannichl dem Oberstaatsanwalt am Mittwoch Einschüchterungsversuche vor.
Der inzwischen zum niederbayerischen Kripochef beförderte Mannichl war am 13. Dezember vergangenen Jahres vor seiner Haustür niedergestochen worden, nach eigener Aussage von einem Täter aus dem rechtsextremen Milieu. Zu dem Streit mit dem Staatsanwalt kam es nun im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Angriffs. An diesem hatte Mannichl den Ermittlern in seinem Fall schwere Pannen vorgeworfen. Vor allem kritisierte Mannichl, dass die Polizisten nicht wie in solchen Fällen üblich versucht hätten, unter seinen Fingernägeln DNA-Spuren des Angreifers zu sichern.
Kritik an Ermittlern
Walch hatte diese Kritik bei "stern.de" zurückgewiesen und erklärt, Mannichl hätte als erfahrener Ermittler die Beamten selbst auf ihr Versäumnis hinweisen können. Außerdem kritisierte Walch Widersprüche in den Aussagen Mannichls zu dem Überfall. Mannichl sagte dem "Bürgerblick" zu Walchs Aussagen: "Ich sehe das als Einschüchterungsversuch, damit in meinem Fall nicht noch mehr und viel schlimmere Ermittlungspannen bekannt werden." Dass er die Ermittler nicht selbst auf mögliche DNA-Spuren unter den Fingernägeln hingewiesen hatte, begründete er damit, dass er zwischen dem Messerangriff und der Not-Operation andere Gedanken gehabt habe.