Schnapsfläschchen in Berlin verschenkt Mann vergiftet Weihnachtsmarkt-Besucher

Berlin · Auf einem Berliner Weihnachtsmarkt hat ein unbekannter Mann offenbar mehrere Besucher gezielt mit kleinen Fläschen Schnaps vergiftet. Der Schaustellerverband hat die anscheinend gezielte Vergiftung als einen Akt der Heimtücke verurteilt.

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Foto: ap

Der Vorfall sei "furchtbar", alle Standbesitzer würden zu erhöhter Wachsamkeit angehalten, ebenso die Sicherheitsdienste, sagte Jürgen Neye, Mitorganisator des Weihnachtsmarktes an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in der City-West.

Notarzteinsatz am Breitscheidplatz

Auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Charlottenburg lud der etwa 45-jährige Mann, der von der Polizei als 1,80 Meter groß mit dunkelblonden Haaren beschrieben wurde, zunächst einen 26-jährigen Mann und seine 24-jährige Begleiterin auf Englisch ein, die angebliche Geburt seiner Tochter zu feiern. Er gab ihnen kleine Schnapsflaschen zum Anstoßen. Kurz nach dem Trinken stellten sich bei beiden starke Krampfanfälle und Erbrechen ein. Die 24-Jährige wurde bewusstlos und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Später am Abend wurden laut Polizei drei 23- bis 24-jährige Frauen auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz von dem Täter mit derselben Begründung ebenfalls zum Trinken der Schnapsfläschchen eingeladen. Auch die drei Frauen litten anschließend unter Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Sie kamen ebenfalls ins Krankenhaus.

Die Betroffenen konnten laut Polizei die Krankenhäuser wieder verlassen. Mit welcher giftigen Substanz die Schnapsfläschchen versetzt waren, war zunächst noch unklar. Die Untersuchung des Inhalts einer Flasche und die Bluttests waren noch nicht abgeschlossen. Auch die Hintergründe der beiden Taten gaben der Polizei zunächst noch Rätsel auf. Die Beamten ermitteln mit Hochdruck, wie ein Sprecher sagte.

Vorfälle erstmalig auf Weihnachtsmärkten

Nach Einschätzung von Neye gab es bislang auf Berliner Weihnachtsmärkten keine derartigen Vorfälle. "Wir sind das erste Mal mit so etwas konfrontiert", sagte er. Alle Budenbetreiber am Breitscheidplatz an der Kirche seien nun angehalten, verdächtige Personen dem Sicherheitsdienst "lieber einmal zu viel" zu melden.

(APD)
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