20-Jährige unter Verdacht Misshandeltes 18 Monate altes Kind stirbt in Magdeburg

Bismark/Magdeburg · Ein wahrscheinlich schwer misshandeltes Kleinkind aus Sachsen-Anhalt ist seinen Verletzungen erlegen. Das 18 Monate alte Mädchen aus Bismark im Landkreis Stendal ist im Universitätsklinikum Magdeburg an seinen schweren Verletzungen gestorben.

Das teilte die Polizei in Magdeburg am Freitag mit. Gegen die 20 Jahre alte Lebensgefährtin des Kindsvaters laufen bei der Staatsanwaltschaft Stendal Ermittlungen wegen des Verdachts auf die Misshandlung von Schutzbefohlenen. Sie ist nicht die Mutter des Kindes. Die Frau befindet sich einem Polizeisprecher zufolge auf freiem Fuß. Am Wohnhaus des getöteten Mädchens wurden Kerzen, Blumen und Plüschtiere niedergelegt.

Das Kind war am Montag mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus in Stendal gebracht worden. Nachdem sich sein Zustand stetig verschlechtert hatte, war es zur weiteren Behandlung ins Universitätsklinikum Magdeburg verlegt worden. Dort kämpften die Ärzte jedoch vergeblich um das Leben des Mädchens. Wie der Vater des Kindes dem Sender "Radio Brocken" sagte, sei seine Tochter Emily-Jolien bereits am Montag hirntot gewesen. Das Universitätsklinikum machte dazu keine Angaben, es verwies auf die Schweigepflicht der Ärzte.

Das Landratsamt Stendal erklärte nach Bekanntwerden des Falls, die Familie sei bereits seit März vergangenen Jahres im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe an zwei Tagen in der Woche betreut worden. Nähere Angaben wurden mit Hinweis auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die 20-Jährige Freundin des Vaters nicht gemacht. Das Landratsamt sicherte jedoch zu, die Ermittlungen zu unterstützen. Alle zur Familie vorliegenden Informationen sollten ausgewertet werden.

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll die 20-Jährige zur mutmaßlichen Tatzeit mit dem kleinen Mädchen allein in der Wohnung des Vaters gewesen war. Der erziehungsberechtigte Vater des Mädchens sei nicht im Haus gewesen. Die junge Frau soll selbst vom Vater ihres mutmaßlichen Opfers schwanger sein.

(dpa)
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