Konflikt um Tarife Lufthansa und Gewerkschaft Ufo streiten über Freistellungen

Frankfurt/Main · Im Tarifstreit mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo fordert die Lufthansa mehr als 800.000 Euro zurück. Doch die Arbeitnehmervertreter wollen davon nichts wissen.

 Ein Airbus A321 (l.) mit dem neuen Logo der Lufthansa auf der Heckflosse steht am Flughafen München (Symbolbild).

Ein Airbus A321 (l.) mit dem neuen Logo der Lufthansa auf der Heckflosse steht am Flughafen München (Symbolbild).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Der Dax-Konzern fordert von der Gewerkschaft wie auch von den Betroffenen persönlich insgesamt einen hohen sechsstelligen Betrag zurück, der in den vergangenen vier Jahren als Gehalt gezahlt wurde. Die Mitarbeiter hätten keine Flugstunden geleistet, es sei aber auch ihre Freistellung nicht beantragt worden, teilte Lufthansa mit.

Die Ufo lehnte die Forderung als „abstrus und juristisch nicht haltbar“ ab. Zuvor hatten das Fachportal „Airliners.de“ und der „Spiegel“ berichtet. „Der Vorgang wird unsererseits als durchschaubares Manöver bewertet, UFO und ihre unangenehmen Protagonisten zu diskreditieren“, erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies. In einer Videobotschaft an die Mitglieder warf er dem Unternehmen vor, wegen des Konflikts bereits vereinbarte Spitzengespräche über wichtige Themen wieder abgesagt zu haben.

Laut „Airliners“ geht es um Zahlungen an Baublies, den Tarifexperten Daniel Flohr und den ehemaligen Ufo-Chef Alexander Behrens, insgesamt mehr als 800.000 Euro. In der Gewerkschaft hatte es einen heftigen internen Streit gegeben, in dessen Verlauf auch die Einkünfte der Protagonisten diskutiert worden waren. Laut Lufthansa haben weder die Betroffenen noch die Gewerkschaft Anträge zur Freistellung der Beschäftigten gestellt. Man prüfe nun, auf welcher Grundlage dennoch Gehälter ausgezahlt worden seien.

(özi/dpa)
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