Statistik seit 2008 Hunderte Flugzeugteile vom Himmel gefallen

Berlin · Nicht nur Gutes kommt von oben: Mindestens 400 Flugzeugteile sind in den vergangenen zehn Jahren auf Deutschland gestürzt. Nicht immer war es Kleinkram.

 Flugzeug am Himmel (Symbolbild).

Flugzeug am Himmel (Symbolbild).

Foto: dpa/Federico Gambarini

In den vergangenen zehn Jahren sind Hunderte Flugzeugteile vom Himmel gefallen. Dabei handelte es sich oft um Kleinteile wie Schrauben oder Abdeckklappen mit einem Gewicht von 20 Gramm, aber auch um Dinge wie einen sechs Meter langen Zusatztank und ein zwölf Kilogramm schweres Teil der Triebwerksverkleidung. In sämtlichen Fällen wurde niemand schwerer verletzt. Das geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor, über die zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte.

Demnach dokumentierte das Luftfahrtbundesamt (LBU) für die Jahre 2008 bis 2018 insgesamt 408 Fälle, in denen ein Flugzeugteil auf Deutschland gestürzt ist. 57 Mal stammte es von einem Passagierflugzeug, 351 Mal von einer Militärmaschine. Allein im Jahr 2017 gab es laut dem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ 13 Fälle in der zivilen und in der militärischen Luftfahrt.

In diesem Jahr ist mindestens ein Fall bekannt: In einem Mainzer Garten, der in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens liegt, war Anfang Juni ein anderthalb Meter langes Gummiteil gefunden worden, das sich womöglich von einem Flugzeug gelöst hatte. Trotzdem sind dem Verkehrsministerium nach eigenen Angaben keine Fälle bekannt, „bei denen seit dem Jahr 2008 durch herabgestürzte Flugzeugteile Siedlungsgebiete betroffen waren“.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Daniela Wagner vermutet deshalb eine hohe Dunkelziffer und beklagt: „Angesichts der Gefahr, die von herabfallenden Flugzeugteilen ausgeht, ist jedes Ereignis eines zu viel.“ Der Luftfahrzeugtechniker Klaus Wolf von der Technischen Universität Dresden rät in der „Süddeutschen Zeitung“ hingegen zur Gelassenheit: Gemessen am gesamten Luftverkehr sei die Zahl der Fälle verschwindend gering.

(wer/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort