Tödlicher Angriff in Lünen Schulleiter erhält nach Messerattacke Hassmails und Drohungen

Lünen · Die tödliche Messerattacke in Lünen löste bundesweit Entsetzen aus. Der Leiter der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule spricht nun über Gewalt unter Schülern: "Viele Jugendliche wissen nicht mehr, wo die Grenze ist und was passiert, wenn sie überschritten wird."

 Die tödliche Messerattacke ereignete sich im Januar (Archivbild).

Die tödliche Messerattacke ereignete sich im Januar (Archivbild).

Foto: dpa, gki gfh

Auch früher habe es Prügeleien auf dem Pausenhof gegeben, betonte Schulleiter Reinhold Bauhus, "aber wenn damals einer am Boden lag, war Schluss". "Heute fehlt die Beißhemmung, es müssen auch mal drei, vier Lehrer dazwischengehen und zwei Schüler auseinanderreißen, damit es nicht böse endet", sagte der 61-Jährige dem Magazin "Spiegel".

Zwei Schüler hätten die Schule in Lünen aufgrund der Tragödie verlassen, manche Lehrer erhielten noch immer Hilfe von Psychologen. Wie der Schulleiter weiter berichtete, erhielt er nach der Tat zahlreiche Hassmails, in denen er für die Messerattacke verantwortlich gemacht wurde. "Ich wurde als Mörder bezeichnet, jemand schrieb: Verstecken Sie lieber schnell Ihre Kinder."

Der mutmaßliche Täter habe schlechte Noten gehabt, sagte Bauhus. Der Abschluss des Jungen sei in Gefahr gewesen. "Er war respektlos, hielt sich nicht an Regeln, einmal trat er gegen einen Spind, mehr findet sich in seiner Akte aber nicht - er hatte an unserer Schule zuvor nie eine körperliche Auseinandersetzung mit anderen."

(gaa)
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