Großeinsatz in JVA Geiselnehmer von Lübeck wird in anderes Gefängnis verlegt

Lübeck · Die Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt Lübeck haben Polizisten am Montagabend beendet. Der Täter soll dabei leicht verletzt worden sein, die Geisel blieb unverletzt. Jetzt soll der 36-Jährige in ein anderes Gefängnis verlegt werden.

 Eine Archivaufnahme der JVA Lübeck.

Eine Archivaufnahme der JVA Lübeck.

Foto: dpa/Markus Scholz

Der Geiselnehmer von der Justizvollzugsanstalt Lübeck, der am Montagnachmittag eine Psychologin in seine Gewalt gebracht hatte, soll in ein anderes Gefängnis verlegt werden.

Ein Sprecher des Justizministeriums in Kiel sagte am Dienstag, bei dem Geiselnehmer handele es sich um einen 36 Jahre alten Rumänen, der wegen eines Sexualdeliktes eine mehrjährige Haftstrafe zu verbüßen hat.

Am Dienstagnachmittag (14.30 Uhr) wollten Landespolizei-Chef Michael Wilksen und der Leiter der Polizeidirektion Lübeck, Norbert Trabs, in Kiel bei einer Pressekonferenz Hintergründe zu der Geiselnahme erläutern.

Die Polizei hatte am Montagnachmittag mit dem bewaffneten Geiselnehmer Verhandlungen aufgenommen.

Laut „Lübecker Nachrichten“ waren auch Straßen gesperrt und das Gebäude von schwer bewaffneten Spezialeinheiten umstellt worden.

Der Fall vom Montag war nicht die erste Geiselnahme in der JVA Lübeck. Am Heiligabend 2014 hatten vier Männer einen Justizvollzugsbeamten in ihre Gewalt gebracht, um ihre Flucht aus dem Gefängnis zu erzwingen. Der Versuch scheiterte; die Männer wurden vor gut zwei Jahren zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Im Juli 1997 hatte ein Mann in der JVA Lübeck einer Sozialpädagogin nach einem Gespräch in ihrem Büro plötzlich ein selbstgebasteltes Messer an den Hals gehalten und sie rund fünf Stunden in seiner Gewalt behalten. Das Ganze wurde unblutig beendet, als der Geiselnehmer mit der Frau das Gefängnis in einem präparierten Fluchtauto verlassen wollte.

Bei der Geisel handelte es sich um die Frau des damaligen Leitenden Oberstaatsanwalts. Der Täter wurde später zu fünf Jahren Haft verurteilt.

(felt/AFP/dpa)
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