Täter von Fahrgästen überwältigt Zehn Verletzte bei Messerattacke in Bus in Lübeck

Lübeck · Bei einem Angriff mit einem Messer in einem Linienbus sind am Freitag im Lübecker Stadtteil Kücknitz mehrere Menschen verletzt worden. Der Täter ist in Gewahrsam der Behörden. Über das Motiv für die Tat ist noch nichts bekannt.

 Die Polizei hat den parkenden Bus weiträumig abgesperrt.

Die Polizei hat den parkenden Bus weiträumig abgesperrt.

Foto: dpa/-

Nach Angaben von Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) sind insgesamt zehn Menschen verletzt worden. Sechs Menschen seien durch Messerstiche, drei auf andere Weise verletzt worden. Zudem habe der Busfahrer einen Faustschlag abbekommen, sagte Grote am Freitagabend.

Die Polizei hatte die Zahl der Verletzten zuvor mit acht angegeben. Demnach hätten drei von ihnen mittelschwere, fünf weitere leichte Verletzungen erlitten. Die "Lübecker Nachrichten" hatten zuvor auf ihrer Webseite von 14 Verletzten gesprochen.

Die Polizei wollte den Einsatz eines Messers nicht bestätigen: "Wir wissen nicht genau, ob es tatsächlich ein Messer war", sagte ein Polizeisprecher. Es handele sich aber definitiv um ein Stichwerkzeug. Der Täter sei von Fahrgästen überwältigt worden und befinde sich in Polizeigewahrsam, sagte eine Sprecherin der Lübecker Staatsanwaltschaft. Zudem sei der Kampfmittelräumdienst im Einsatz, um einen verdächtigen Rucksack in dem Bus zu untersuchen. "Nichts ist auszuschließen, auch kein terroristischer Hintergrund", sagte die Sprecherin.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 34-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Das sagte am die Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst. Es sei möglich, dass er in einem anderen Land geboren sei, fügte sie hinzu. Die Umgebung an einer Bushaltestelle in Kücknitz ist weiträumig abgesperrt.

Die "Lübecker Nachrichten" berichteten ferner unter Berufung auf einen Augenzeugen, dass der Bus voll besetzt in Richtung Travemünde unterwegs war, als plötzlich ein Passagier einen Rucksack habe fallen lassen.

Der Mann soll danach ein Messer gezogen und Menschen angegriffen haben. Der Fahrer habe den Bus sofort gestoppt und geistesgegenwärtig die Türen geöffnet. So konnten Passagiere flüchten.

Nach der Gewalttat sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) seine Teilnahme an der Eröffnung der Travemünder Woche am Freitagabend ab. Stattdessen machte er sich auf den Weg ins Lagezentrum der Polizei nach Lübeck, um sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen.

(felt)
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