Sie wollte ihren Mann nicht beunruhigen Loki Schmidt rief erst nach Stunden einen Arzt

Hamburg (RPO). Loki Schmidt hat nach ihrem Sturz viereinhalb Stunden gewartet, bevor sie einen Arzt rufen ließ. Den Notruf habe sie nicht benutzt, um ihren Mann nicht zu beunruhigen, sagte die 89-Jährige einer Hamburger Zeitung. Loki und Helmut Schmidt sind seit 66 Jahren verheiratet.

Das Leben von Loki Schmidt
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Der Alt-Kanzler befand sich in der fraglichen Nacht zum Donnerstag in Berlin. Sie habe nicht gewollt, dass er "durch einen nächtlichen Alarm, mir sei etwas Schlimmes zugestoßen, aus dem Schlaf gerissen würde", sagte Loki Schmidt dem Hamburger Abendblatt.

Außerdem "wollte ich nicht im nächsten Krankenhaus landen, wo die Ärzte mich nicht kennen und erst mit großem Aufwand und Zeitverlust meine medizinischen Daten hätten erfassen müssen", erklärte Loki Schmidt, die jetzt im Krankenhaus St. Georg behandelt wird. Dort war sie auch im vergangenen Jahr an der Wirbelsäule operiert worden.

Nach dem Sturz sei sie "wie eine kleine Robbe" ins Schlafzimmer gekrochen, erzählte die Altkanzlergattin. "Ich wollte mich an meinem Bett hochziehen, schaffte es aber nicht. Schließlich zog ich erschöpft das Kopfkissen und die Bettdecke herunter und campierte bis gegen 08.30 Uhr auf dem Boden", sagte sie. Dann sei die Haushaltshilfe gekommen, die den Krankenwagen rief.

Die 89-Jährige zog sich bei dem Sturz nur Prellungen zu. Gegenüber dem ärztlichen Direktor der Asklepios Klinik St. Georg, Christoph Eggers, äußerte sie nach Angaben des "Hamburger Abendblattes" dennoch nachdenklich: "Herr Doktor, was Sie auch sagen mögen, eines weiß ich genau: Meine Kerze ist am Abbrennen!"

Im gleichen Krankenhaus wie Schmidt wird auch der Schriftsteller Siegfried Lenz behandelt, ein langjähriger Freund der Familie.

(ap)
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