Mordfall Kardelen LKA prüft Parallelen zu anderen Fällen

Paderborn (RPO). Im Mordfall der achtjährigen Kardelen aus Paderborn gibt es weiterhin keine "heiße Spur" zu den Tätern. Das LKA prüft, ob es Parallelen zu anderen Mordfällen gibt. Wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte seien bislang über 400 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die von der Sonderkommission "Kardelen" ausgewertet würden.

Ganz Paderborn trauert um Kardelen
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Das Mädchen war vor einer Woche verschwunden und am Donnerstag tot in einer Tannenschonung am Möhnesee im Sauerland gefunden worden. Laut Staatsanwaltschaft wurde das Kind missbraucht und erstickt. Kardelen war am Sonntag in der türkischen Heimatprovinz der Familie beigesetzt worden.

Am vergangenen Montagmittag hatte Kardelen die Wohnung ihrer Eltern in Paderborn verlassen, um mit einer Freundin zu spielen. Etwa eine halbe Stunde später war sie zum letzten Mal gesehen worden. Am Mittwoch hatten Zeugen an der Staumauer des Möhnesees die teilweise zerrissene Kleidung der Grundschülerin gefunden. Bei der anschließenden Suchaktion wurde die unbekleidete Kinderleiche entdeckt.

Rekonstruktion wegen Schneesturm abgesagt

Die Ermittler hatten am Montag am Möhnesee nachstellen wollen, wie der unbekannte Täter die Kleider des Mädchens entsorgte. Diese Rekonstruktion wurde aufgrund eines Schneesturms abgesagt und soll nun später nachgeholt werden. Dabei soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, ob die Kleider aus einem fahrenden Auto heraus geworfen wurden. Die Polizei erhofft sich dadurch wichtige Anhaltspunkte für die Befragung von Zeugen.

Derweil untersuchen im Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf Fallanalytiker weiter mögliche Parallelen zu ungelösten Verbrechen an Kindern. Zahlreiche Details könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden, hieß es.

Wegen der Tat hat der Kreis Paderborn ein Sondertelefon für Rat suchende Eltern eingerichtet. "Uns ist bewusst, dass Eltern und Familien in großer Angst und Sorge sind, dass sich ein solches Verbrechen wiederholen könnte", erklärte ein Sprecher des Kreises. Die Mitarbeiter der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie sind von Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 16.00 Uhr unter der Telefonnummer (05251) 308382 zu erreichen. Das Schulamt hat zudem allen Schulen im Kreis Paderborn Tipps und Verhaltensmaßnahmen für Eltern und Kinder zukommen lassen.

(AFP)
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