Ermittlungen zum Bau des Bischofssitzes vor dem Abschluss Belasten Untersuchungen Bischof Tebartz-van Elst?

Hamburg · Nach Medieninformationen sollen neue Erkenntnisse zu den Bauten am Limburger Domberg Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schwer belasten. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Bistum Limburg sprechen von Spekulationen.

Franz-Peter Tebartz-van Elst: Eine Chronik der Affäre im Bistum Limburg
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Bischof Tebartz-van Elst - eine Chronik der Skandale

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Die Ermittlungen der kirchlichen Prüfungskommission stünden unmittelbar vor dem Abschluss und könnten zu einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren führen. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Bistum Limburg wiesen den Bericht auf Anfrage allerdings als Spekulation zurück: "Die Prüfungskommission arbeitet weiterhin an ihrem Bericht. Es liegt — anders als der Spiegel berichtet — noch kein Ergebnis vor."

Das Nachrichtenmagazin schreibt, die Ermittlungen würden "voraussichtlich schon in dieser Woche mit überraschend klaren Ergebnissen abgeschlossen". Die aus fünf Mitgliedern bestehende Kommission unter Leitung des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe habe unter anderem bisher unbekannte Unterlagen mit der Unterschrift des Bischofs gefunden.

Die zuletzt auf rund 31 Millionen Euro bezifferten Baukosten für das neue Diözesanzentrum und den Bischofssitz könnten demnach noch höher liegen, so der "Spiegel". Zudem sei aus mindestens einer kirchlichen Stiftung im Bistum Geld herausgezogen worden, um das Bauvorhaben zu finanzieren.

Das ist der umstrittene Bischofssitz von oben
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Das ist der umstrittene Bischofssitz von oben

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Foto: dpa, Thomas Frey

Immer wieder Berichte über angebliche Ergebnisse

Tebartz-van Elst hält sich aufgrund einer Entscheidung von Papst Franziskus seit Ende Oktober für unbestimmte Zeit außerhalb seines Bistums auf. Die Verwaltung des Bistums während der Abwesenheit des Bischofs hat im Auftrag des Heiligen Stuhls Generalvikar Wolfgang Rösch übernommen.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Prüfungskommission will ihren Abschlussbericht im Februar vorlegen. Dieser Prüfbericht geht an die Bischofskonferenz und nach Rom und gilt als wichtiger Schritt mit Blick auf die Zukunft von Tebartz-van Elst.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es regelmäßig Medienberichte über angebliche Ergebnisse der Prüfungen gegeben. So hatte etwa der "Focus" Ende Januar berichtet, das Gutachten sei weitgehend abgeschlossen und räume die Vorwürfe gegen den Bischof größtenteils aus. Auch der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, hatte schon Mitte Januar der "Mittelbayerischen Zeitung" erklärt, dass er eine Entlastung des Bischofs durch die Prüfungskommission erwarte.

(KNA)
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