Start- und Landebahn gesperrt „Letzte Generation“ blockiert Münchner Flughafen

Update | München · Die Gruppe „Letzte Generation“ hat eine Landebahn auf dem Münchner Flughafen blockiert. Ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten konnte erst mit rund 20-minütiger Verspätung landen.

Ein Mitglied der Gruppe „Letzte Generation“ sitzt am Flughafen München auf dem Boden, eine Polizistin hilft ihm auf.

Ein Mitglied der Gruppe „Letzte Generation“ sitzt am Flughafen München auf dem Boden, eine Polizistin hilft ihm auf.

Foto: dpa/Paul Zinken

Wegen eines Klimaprotests ist nach Angaben des Münchner Flughafens am Donnerstag eine der beiden Start- und Landebahnen des Airports gesperrt worden. Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ hatten sich am Rollfeld im Norden des Flughafens festgeklebt.

Wegen des Klimaprotests konnte am Donnerstagmorgen ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten erst mit rund 20-minütiger Verspätung landen. Nach Informationen der Polizei hatte um 8.30 Uhr eine Maschine im Anflug auf München einen medizinischen Notfall gemeldet. In der Folge sollte der Flieger um 9.18 Uhr auf der nördlichen Landebahn aufsetzen, musste dann aber wegen der dortigen Sperrung auf die Südbahn umgeleitet werden, wo er erst um 9.38 Uhr landen konnte.

„Ein 80-Jähriger Passagier klagte über Schmerzen in der Brust. Nach jetzigem Stand ist er derzeit Gott sei Dank in einem stabilen Zustand“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München.

Ein Mitglied der Gruppe „Letzte Generation“ klebt ihre Hand mit Sekundenkleber am Asphalt fest (Archivbild).

Ein Mitglied der Gruppe „Letzte Generation“ klebt ihre Hand mit Sekundenkleber am Asphalt fest (Archivbild).

Foto: dpa/Boris Roessler

Laut Airport hatten die Täter auch versucht, an der Südseite des Flughafens auf das Gelände zu kommen, sie seien aber von der Polizei daran gehindert worden.

Letzten Generation:  Die aufsehenerregenden Proteste
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Die aufsehenerregenden Proteste der Letzten Generation

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Foto: dpa/Julius-Christian Schreiner

Ende November hatte die Gruppierung den Berliner Hauptstadtflughafen BER für fast zwei Stunden lahmgelegt. Damals verschafften sich zwei Gruppen bestehend aus jeweils mehreren Menschen Zugang zum Flughafengelände. Einige von ihnen hatten sich nach Polizeiangaben am Boden festgeklebt. Die Gruppe selbst teilte mit, dass einige Mitglieder mit Fahrrädern über das Gelände gefahren seien. Der Berliner Flughafen hatte den Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen gestoppt.

Die Gruppe „Letzte Generation“ zeigte sich für die Aktion am Donnerstag verantwortlich. „Wir sind immer bereit für konstruktive Gespräche, so wie auch gestern mit dem bayerischen Innenminister (Joachim Herrmann). Aber was wir angesichts der drohenden Klimahölle brauchen, sind Handlungen und nicht nur leere Worte“, sagte Sprecherin Aimée van Baalen.

Die Gruppe, die zuletzt auch häufig Straßen in München und Berlin blockierte, verlangt von der Bundesregierung einen besseren Klimaschutz und fordert unter anderem ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und ein 9-Euro-Bahnticket für ganz Deutschland.

(kj/aku/dpa)
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