Korruptionsaffäre in Wuppertal Leitender Beamter der Ausländerbehörde verhaftet

Wuppertal (RPO). Ein leitender Beamter der Wuppertaler Ausländerbehörde soll gemeinsam mit einem türkischstämmigen Gemüsehändler im großen Stil Ausländern zu unberechtigten Aufenthaltsgenehmigungen verholfen haben. Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Ihnen wird gewerbs- und bandenmäßige Schleuserei vorgeworfen.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge konnten sich Interessenten an den Gemüsehändler wenden, wenn sie ihren Aufenthalt in Wuppertal legalisieren wollten. In Absprache mit dem kommunalen Beamten sollen dann Scheinehen arrangiert oder gefälschte Arztatteste und Verdienstbescheinigungen beschafft worden sein. Unter anderem konnten so drohende Abschiebungen abgewendet werden. Dabei soll der Beamte die entsprechenden Fälle selbst bearbeitet oder Tipps für den Umgang mit seinen Kollegen gegeben haben.

Die Staatsanwaltschaft geht derzeit von etwa 90 Fällen aus. Dabei kassierte der Gemüsehändler jeweils zwischen 6000 und 13.000 Euro, von denen er insgesamt etwa 30.000 Euro an den städtischen Abteilungsleiter weitergegeben haben will. Die Polizei durchsuchte am Samstag 18 Objekte. Der Gemüsehändler und der Beamte wurden festgenommen. Gegen sie wurden inzwischen Haftbefehle erlassen.

(DDP/felt)
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