Ausschreitungen in Leipzig Böller, Steine, Barrikaden — 100 Vermummte randalieren

Leipzig · In Leipzig sind in der Nacht zum Samstag nach Polizeiangaben rund 100 Menschen randalierend und teils vermummt durch die Innenstadt gezogen.

Sie bauten eine brennende Reifen-Barrikade, warfen Steine und Brandsätze und zündeten Feuerwerkskörper, wie die Polizei mitteilte. Unter anderem seien Fenster des Bundesverwaltungsgerichts, Scheiben einer Straßenbahnhaltestelle und die Frontscheibe eines vorbeifahrenden Reisebusses zerstört worden. Auch seien Gehwege und Gebäudefassaden beschmiert worden. Die Gesamthöhe des Sachschadens sei noch nicht zu beziffern.

Als die Polizei einschritt, wurden Beamte den Angaben zufolge beschimpft und angegriffen. Mehrere Polizisten seien verletzt worden. Zudem seien drei Polizeiautos so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr benutzt werden könnten. Ein Mann sei festgenommen worden.

Nach den Ausschreitungen ist die Polizei an diesem Wochenende in erhöhter Alarmbereitschaft. Das sagte Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Noch sei nicht klar, ob das Ziel der rund 100 Randalierer am späten Freitagabend das Stadtfest gewesen sei, das an diesem Wochenende gefeiert wird. "Wir haben sie relativ früh am Ring gestoppt, so dass sie nicht in die Stadt reinkamen. Sonst wäre vermutlich noch mehr passiert." Merbitz wollte auch "ausdrücklich nicht ausschließen", dass die Krawalle im Zusammenhang mit dem G7-Gipfel in Elmau stehen könnten. Die Randalierer seien mit großer Aggressivität vorgegangen, sagte Merbitz. Die Täter, von denen einer festgenommen wurde, seien dem linksextremistischen Spektrum zuzuordnen.

(AFP)
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