Lolita-Mord Leichensuche geht weiter

Frauenkron (RPO). Die Suche nach der Leiche der vor 29 Jahren verschwundenen Lolita Brieger ist am ersten Tag ergebnislos geblieben. Die Polizei sucht das Gebiet systematisch mit Leichenspürhunden ab.

Die Grabungen auf einer ehemaligen Müllkippe im nordrhein-westfälischen Eifelort Frauenkron (Kreis Euskirchen) wurden am Donnerstagabend unterbrochen und auf Freitag vertagt, wie eine Sprecherin der Trierer Polizei auf dapd-Anfrage sagte. Die Polizei hatte am Morgen damit begonnen, nach der Toten zu suchen.

Etwa 20 Polizeikräfte und mehrere Leichenspürhunde waren bei nasskaltem Wetter auf dem etwa 600 Quadratmeter großen Areal an der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz, wo die Tote vermutet wird. Die Leiche soll in einen Sack verpackt sein.

Die Erde wurde bei der Suche äußerst vorsichtig und in dünnen Schichten mit einem kleinen Bagger abgetragen. Jede Ladung der Baggerschaufel wurde genau von Polizisten mit Schaufeln untersucht und von Spürhunden beschnüffelt. Bis zu vier Meter tief will die Polizei je nach Beschaffenheit des Untergrunds graben.

Die 18-jährige, schwangere Lolita Brieger aus dem rheinland-pfälzischen Scheid (Landkreis Vulkaneifel) war am 4. November 1982 spurlos verschwunden. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurde der Fall Ende August neu aufgegriffen.

Die Ermittler stießen daraufhin auf einen Mann, der nach eigenen Angaben bei der Beseitigung der Leiche auf der ehemaligen Müllhalde geholfen hatte. Zudem wurde nach seinen Aussagen der heute 50 Jahre alte damalige Freund des Opfers verhaftet, der Brieger ermordet haben soll. Vermutlich ist dieser auch der Vater von Briegers ungeborenem Kind.

Der spektakuläre Fahndungserfolg rief ein großes Medieninteresse hervor. Die Suche geriet am Donnerstag wegen des Andrangs von Journalisten zwischenzeitlich sogar ins Stocken, konnte dann aber ohne Probleme fortgesetzt werden.

(apd)
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